Kommentar
17:40 Uhr, 30.10.2002

Fidelity - Wochenrückblick Europa

• Die Aktienmärkte in Kontinentaleuropa beendeten die Woche im Minus, bedingt durch Gewinnmitnahmen.

• In Frankreich sanken die Verbraucherausgaben im vergangenen Monat stärker als erwartet, was auf die höhere Arbeitslosigkeit zurückzuführen war. Der Absatz von Industriegütern verschlechterte sich im September um 1,2 Prozent. Es war die erste negative Veränderung seit vier Monaten.

• Europas zweitgrößter Stromversorger E.ON will das Vertriebsgeschäft und die Stromerzeugungsaktivitäten des texanischen Energieunternehmens TXU in Großbritannien für 1,9 Mrd. £ übernehmen. Durch den Kauf würde E.ON seine Kundenzahl vergrößern und könnte so den Preisrückgang kompensieren. TXU erklärte sich in der vergangenen Woche zum Verkauf bereit, um sich Liquidität zu beschaffen und in den USA ein Bonitätsrating im "Investment-Grade"-Bereich zu behalten. Die E.ON-Aktie stieg nach Bekanntwerden der Nachricht.

• ABBs Aktie und Anleihen brachen ein, nachdem das Unternehmen von seinem Gewinnziel für 2002 abgerückt war. Europas größter Elektrotechnikkonzern gab überdies bekannt, eine seiner US-Töchter, die mit hohen Forderungen auf Grund von Asbestschäden konfrontiert ist, werde möglicherweise Gläubigerschutz beantragen.

• DaimlerChrysler meldete für das dritte Quartal eine Verdreifachung seines Reingewinns vor dem Hintergrund von Kostensenkungen und höher als erwarteten Absatzzahlen bei Chrysler in den USA. Das Unternehmen hob seine Gewinnprognose an und rechnet nun mit einem Betriebsergebnis von über 5 Mrd. Euro für das Gesamtjahr (bisherige Prognose: 3,9 Mrd. Euro).

• Die HypoVereinsbank (HVB), das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut, meldete einen Quartalsverlust in Rekordhöhe, nachdem das Unternehmen 1,23 Mrd. Euro für mögliche Kreditausfälle zurückgestellt hatte. Trotz Kosteneinsparungen tat sich die HVB sehr schwer in einem Umfeld, dass von einer wachsenden Zahl von Unternehmenspleiten, fallenden Aktienkursen und einer stagnierenden Wirtschaft in Deutschland geprägt ist.

• Swiss Life revidierte seine Finanzergebnisse zum zweiten Mal innerhalb eines Monats. Den neuen Zahlen zufolge waren die Verluste im ersten Halbjahr höher als zuvor gemeldet. Die Aktie des Unternehmens gab daraufhin deutlich nach.

• Das oberste EU-Berufungsgericht hob das Brüsseler Veto gegen die Übernahme des Elektrogeräteherstellers Legrand durch seinen Konkurrenten Schneider auf.

Quelle: Fidelity

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