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10:22 Uhr, 30.04.2009

Fidelity erwartet Comeback für Europas Fondsmärkte

Kronberg (BoerseGo.de) - Das Fondshaus Fidelity International erwartet, dass Investmentfonds gestärkt aus der Finanzkrise hervorgehen werden. Anbieter werden sich auf bewährte Investmentprinzipien rückbesinnen und mehr Wert auf Unternehmensanalysen und Risikomanagement legen, erklärten die Investmentexperten auf der Fidelity Europakonferenz 2009 in Frankfurt am Main.

Aufgrund historisch niedriger Leitzinsen in den USA und Europa werde es zunehmend schwieriger, mit Tages- oder Festgeld attraktive Erträge zu erzielen. Damit steige das Interesse der Anleger, die in letzter Zeit aufgebauten Bargeldbestände wieder abzubauen und Kapital in Produkte mit höheren Renditechancen umzuschichten. Investoren würden deshalb verstärkt zu Produkten mit hohem Ertragspotenzial wie etwa Investmentfonds zurückkehren, zeigt sich Fidelity optimistisch.

"Nachdem viele durch die Finanzkrise verunsicherte Anleger im vergangenen Jahr vor allem Aktienfonds Gelder entzogen haben, verzeichnen wir seit November wieder durchgängig Mittelzuflüsse. Wir erwarten eine deutlich steigende Nachfrage, sobald wir einen dauerhaften Aufwärtstrend an den Märkten erleben", sagt Christian Wrede, Sprecher der Geschäftsleitung von Fidelity International in Deutschland bei der jährlichen Europakonferenz.

Im Zuge der Finanzkrise hätten sich auch die Anforderungen gewandelt, die Anleger an Investmentprodukte stellen. "Die Verbraucher wünschen sich stärker als früher, dass ihre Geldanlagen einfach und transparent sind. Diesen Trend registriert Fidelity außer in Deutschland auch in anderen europäischen Ländern", so Wrede. Investmentfonds dürften davon profitieren. Denn sie begegnen der Forderung der Anleger nach Investmentlösungen, die in ihrer Struktur klar und verständlich sind.

Anleger richten ihren Fokus außerdem stärker auf die Einlagensicherung. Investmentfonds sind im Insolvenzfall einer Fondsgesellschaft - der in Deutschland noch nie eingetreten ist - als Sondervermögen geschützt. Komplex strukturierte Produkte mit Emittentenrisiko könnten es dagegen künftig schwerer haben.

Die veränderten Erwartungen bei den Kunden bewirken laut Fidelity ein Umdenken auf der Angebotsseite, stärken das Risikomanagement und fördern eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte im Investmentmanagement. "Ich erwarte eine Renaissance der reinen Investmentphilosophie, bei der die Einzeltitelanalyse mehr zählt als die Orientierung am Marktwert und am Handelsvolumen. Wer mit Unternehmen in einem ständigen Austausch steht, kann schneller als der Markt agieren und rechtzeitig in Zukunftspotential investieren", so Wrede.

Investoren, die ausschließlich auf Makrodaten achten oder Markttrends abbilden, schauten quasi nur zurück. Ein aktives Fondsmanagement auf der Basis einer konsequenten Auswahl von Einzeltiteln und eigenen kritischen Unternehmensanalysen biete dagegen die Chance, Portfolios flexibel an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen und so Mehrwert für Anleger zu schaffen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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