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18:03 Uhr, 23.10.2006

Fidelity American Growth Fund mit neuer Strategie

Der Fidelity American Growth Fund versucht sein Glück künftig mit einer neuen Strategie. Fondsmanager Bob Haber, der den Fonds zum 1. Juli 2006 übernommen hat, setzt auf einen Auswahlprozess der auf drei Ebenen beruht. Dabei soll die gezielte Einzeltitelsuche mit quantitativen und gesamtwirtschaftlichen Analysen verbunden werden. Zunächst erfolgt eine detaillierte Analyse von Aktien anhand von Unternehmensdaten und Gesprächen mit Vorstandsmitgliedern, teilte Fidelity am Montag in Kronberg im Taunus mit. Auf der zweiten Ebene würden quantitativ bis zu 5.000 Unternehmen computergestützt nach ihrem Kurs-/Gewinn-Verhältnis sowie künftigen Umsatz- und Gewinnerwartungen ausgewertet. Abschließend untersuchen Analysten Marktindikatoren wie zum Beispiel die Zinsentwicklung, das Verbrauchervertrauen, die Inflation sowie weitere volkswirtschaftliche Daten.

"Mit Hilfe dieses mehrstufigen Investmentstils filtere ich gezielt die besten Einzelwerte in den Schlüsselbranchen der amerikanischen Industrie heraus. Was dabei besonders zählt, sind steigende Gewinne, günstige Bewertungen und ein starkes Management", sagte Haber, der die Verantwortung für den Fidelity American Growth Fund von Neal Miller übernommen hat. Haber will gegenüber seinem Vorgänger stärker auf mittelgroße und große Unternehmen setzen. Die Zahl der Einzelwerte hat er im Gegenzug von mehr als 200 auf 50 bis 60 reduziert.

Nach Habers Ansicht unterschätzen viele deutsche Anleger den amerikanischen Aktienmarkt: "Die USA liegen mit Blick auf die unternehmerische Leistungsfähigkeit im internationalen Vergleich weiterhin unangefochten auf Platz eins". Auch die Verbraucherstimmung habe sich zuletzt deutlich verbessert, wovon die Unternehmen zusätzlich profitieren. Nicht zuletzt deshalb habe der Dow Jones-Index inzwischen ein neues Rekordhoch erreicht.

Fidelity hatte im November 2003 den Online-Verkauf des Fidelity American Growth Fund eingestellt, um die bis dahin hohen Zuflüsse abzuschwächen. Diese hatten es dem früheren Fondsmanagement immer schwerer gemacht, gemäß der Anlageausrichtung in sinnvollem Maß in kleine und mittlere Unternehmen zu investieren. Diese Beschränkung wurde mit der Übernahme durch Bob Haber aufgehoben.

Der Fidelity American Growth Fund erzielte seit seiner Auflegung im Juni 1997 eine Wertentwicklung von 154,7 Prozent, während der Aktienindex S&P 500 nur um 69,2 Prozent zulegte.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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