Kommentar
20:35 Uhr, 05.11.2020

Fed verändert Geldpolitik nicht

Das Tempo der Anleihekäufe bleibt auf dem aktuellen Niveau, wie der Offenmarktausschuss der US-Notenbank entschieden hat.

Die US-Notenbank Fed setzt ihre ultralockere Geldpolitik unverändert fort. "Die anhaltende Krise der öffentlichen Gesundheit wird weiterhin die Wirtschaftstätigkeit, die Beschäftigung und die Inflation belasten", teilte der Offenmarktausschuss der Fed nach seiner zweitägigen Beratung mit. Das Coronavirus dürfte nach Einschätzung der Fed die wirtschaftliche Entwicklung weiter beeinflussen und stellt laut Statement das größte Risiko für den wirtschaftlichen Ausblick dar. Die Entwicklung der Konjunktur hänge stark vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die Fed bekräftigte, dass sie all ihre Instrumente falls notwendig nutzen werde, um die Wirtschaft zu unterstützen.

Die Anleihenkäufe sollen in den kommenden Monaten mindestens im aktuellen Tempo fortgesetzt werden, wie die Fed bekräftigte. Die Fed kauft Staatsanleihen im Volumen von rund 80 Milliarden Dollar pro Monat sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere im Volumen von 40 Milliarden Dollar, um die Wirtschaft zu stützen. Damit werden monatlich insgesamt 120 Milliarden Dollar über Anleihenkäufe in die Wirtschaft und die Finanzmärkte gepumpt.

Der Leitzins wurde beim Zinsentscheid am Donnerstagabend wie allgemein erwartet in der Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent belassen. Beim Zinsentscheid im September hatte die Fed bereits signalisiert, den Leitzins bis Ende 2023 nicht anheben zu wollen.

Zur Bekämpfung der Krise hat die Notenbank zahlreiche zusätzliche Programme aufgelegt, um die Realwirtschaft mit ausreichend Liquidität zu versorgen. Zuletzt hatte die Fed ihr sogenanntes Main-Street-Lending-Programm, mit dem kleinere Unternehmen unterstützt werden sollen, nachgebessert.

Auf der Pressekonferenz sagte Fed-Präsident Jerome Powell, dass sich die Erholung zuletzt verlangsamt habe. Der jüngste Anstieg von Neuinfektionen sei sehr besorgniserregend. Eine volle Erholung werde es erst geben, wenn sich die Menschen wieder sicher fühlten. Der Häusermarkt habe sich voll von der Krise erholt. Auf dem Arbeitsmarkt habe sich das Tempo der Erholung aber abgeschwächt und die Fed werde die Millionen an Arbeitslosen nicht aus dem Blick verlieren.

Marktreaktionen: Die Finanzmärkte reagierten nicht stark auf den Zinsentscheid der Fed. Die US-Aktienindizes notierten weiterhin in der Nähe ihrer Tageshochs. Der Goldpreis hatte bereits am Donnerstagnachmittag stark angezogen, veränderte sich nach dem Zinsentscheid aber kaum.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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