Fed-Sitzung: Bremsvorgang wird eingeleitet
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Die US-Notenbanker haben ihre Absicht im Vorfeld der kommenden FOMC-Sitzung sehr gut kommuniziert: die Normalisierung der Geldpolitik soll nun zügig eingeleitet werden. Die Märkte erwarten nun eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte – solch einen großen Schritt gab es übrigens zuletzt vor 22 Jahren – und die Ankündigung einer quantitativen Straffung, die aggressiver ist als jene ausfallen wird, die 2017 gestartet wurde.
Spannend bleibt jedoch, wie die US-Notenbanker die aktuelle wirtschaftliche Situation beschreiben werden. Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor angespannt und der globale Inflationsdruck hält an. Der Weg, den der Federal-Reserve-Vorsitzende Jerome Powell vor diesem Hintergrund beschreiten muss, wird nicht einfach sein. Seine Äußerungen zur erwarteten Inflationsentwicklung werden wichtige Hinweise auf die Reaktionsfunktion der US-Notenbank liefern.
Für die Reaktionsfunktion noch wichtiger sind die Einschätzung des FOMC zu den Inflationserwartungen nicht nur am Markt, sondern auch unter Firmen und Haushalten, so schwer diese auch zu fassen sein mögen. Powell hat hierbei die schwierige Aufgabe, das Bild einer immer noch widerstandsfähigen Wirtschaft zu zeichnen, die eine abrupte Straffung der Geldpolitik verkraften kann, ohne ins Stocken zu geraten. Der jüngst veröffentlichte Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal wird dies noch komplizierter machen. Die Einzelheiten dieses Berichts deuten jedoch darauf hin, dass die Nachfrage in der US-Wirtschaft trotz der hohen Inflation robust bleibt.
Wir gehen davon aus, dass Powell genau das hervorheben wird. Sein Ziel wird sein, die US-Amerikaner weiter darauf vorzubereiten, dass die Federal Reserve auf die Bremse treten wird – aber ohne dabei gleich den Motor abzuwürgen. Ob das gelingt, wird aber leider nicht nur von guter Kommunikation abhängen.
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