Fed: Pause im Erhöhungszyklus wahrscheinlich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
„Für die Mai-Sitzung sollte die Fed den 2Q23 Senior Loan Officer Opinion Survey (SLOOS) bereits vorliegen haben, obwohl diese Daten erst in der darauf folgenden Woche offiziell veröffentlicht werden. Dieser Bericht dürfte ihnen zusätzliche Einblicke in die Auswirkungen der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor auf die Kreditvergabestandards und die Kreditbedingungen geben. Aus dem Beige Book geht hervor, dass 6 der 12 regionalen Fed-Banken seit dem letzten Bericht eine weitere Verschärfung der Kreditvergabe gemeldet haben. Sollte der SLOOS-Bericht die Ergebnisse des Beige Book widerspiegeln, dürften die Argumente für eine Zinspause im Juni noch lauter werden.
Während die BIP-Zahlen sicherlich schwächer ausfielen als erwartet, sprechen die Details eine andere Sprache und unterstützen eher die Annahme einer sanften Landung. So ist zum Beispiel die Endnachfrage, d. h. das BIP ohne Lagerbestände und Handel, der wichtigere Indikator, auf Jahresbasis um 3,2 % gewachsen, so stark wie seit dem zweiten Quartal 2021 nicht mehr. Oder: In Anbetracht der Entwicklung der Verkäufe neuer Häuser und der positiven Stimmung bei den Bauunternehmen ist es unwahrscheinlich, dass die Wohnungsbauinvestitionen auch in Zukunft für Gegenwind sorgen werden.
Die Entscheidung für eine Zinserhöhung und eine Pause bleibt also unser Basisszenario. Die Inflation kühlt sich ab, aber vielleicht nicht so schnell wie von vielen erhofft. Der Arbeitsmarkt schwächt sich ab, und es gibt zahlreiche disinflationäre Impulse in der Pipeline, wie zum Beispiel die sinkenden Wohnkosten, die schließlich in die Inflationsberechnungen einfließen werden. Dies gibt der Fed reichlich Spielraum, um die Zinsen noch einmal um 0,25 Prozentpunkte zu erhöhen und dann eine Pause einzulegen.
Aber um es klar zu sagen: Eine Pause ist kein Schwenk. Und das ist ein wichtiger Punkt, den wir noch einmal betonen sollten. Ein Umschwenken würde bedeuten, dass später im Jahr die Zinsen tatsächlich gesenkt werden. Da wären uns nicht so sicher; wir erwarten vielmehr, dass die Fed die Zinssätze noch einige Zeit hoch halten wird, da die Politik des "höher für länger" das Mittel der Wahl sein wird, um die Inflation wieder auf ihr erklärtes Ziel von 2 % zu bringen.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.