Fundamentale Nachricht
11:48 Uhr, 07.01.2015

Fallender Ölpreis beflügelt europäische Konjunktur

Insbesondere die Länder der europäischen Peripherie wie Griechenland, Spanien, Portugal und Irland dürften GAM-Fondsmanager Niall Gallagher zufolge von dem niedrigere Ölpreis profitieren.

Köln (BoerseGo.de) - Der niedrigere Ölpreis wird der europäischen Konjunktur Auftrieb verschaffen. Dieser Ansicht ist Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity und des GAM Star Continental European Equity. „Wir glauben nicht, dass die Ökonomen die Auswirkungen des Ölpreisverfalls bereits vollständig berücksichtigt haben. Insbesondere die Länder der europäischen Peripherie wie Griechenland, Spanien, Portugal und Irland, dürften profitieren, da diese Staaten Netto-Ölimporteure sind“, erklärt er.

So rechne das Spanische Finanzministerium damit, dass das Bruttoinlandsprodukt 2015 alleine durch den niedrigen Ölpreis um zusätzliche 1 bis 1,5 Prozent wachsen könnte. Die europäische Industrie und Materialwirtschaft profitierten bereits von den fallenden Preisen und hätten sich an den Börsen seit Oktober besser als andere Sektoren entwickelt. Im Luftverkehr dagegen seien die Auswirkungen nicht so eindeutig. „Selbstverständlich bedeuten niedrige Ölpreise sinkende Kosten für die Airlines, aber besonders das Niedrigpreissegment zieht mitunter auch Vorteile aus steigenden Preisen, da diese den Wettbewerbsdruck erhöhen“, so Gallagher.

Dagegen litten der europäische Ölsektor und insbesondere die integrierten Ölkonzerne unter dem Preisverfall. „Viele dieser Unternehmen operieren stark fremdfinanziert, daher wirken sich fallende Preise überproportional auf die Profitabilität aus“, erläutert Fondsmanager Gallagher. Viele Firmen, darunter der norwegische Staatskonzern Statoil, planten daher, ihre Kapitalausgaben für die nächsten fünf Jahre um bis zu zwanzig Prozent zu reduzieren. Während der Rest Europas profitiere, dürften so auch die Volkswirtschaften von Norwegen und Schottland, die stark vom Ölsektor abhängig sind, unter den fallenden Ölpreisen leiden.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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