Kommentar
10:17 Uhr, 14.11.2025

Fallende Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung schockt Wall Street

Senkt die US-Notenbank im Dezember erneut die Zinsen? Nach eher skeptischen Kommentaren von Mitgliedern des Offenmarktausschusses (FOMC) hat die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung drastisch abgenommen.

Inzwischen beträgt die in den Zinsfutures eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung im Dezember nur noch rund 50 %, wie das CME FedWatch Tool zeigt. Vor einer Woche hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei 67 % und vor einem Monat sogar bei 94 % gelegen.

Nachdem Fed-Chef Jerome Powell die Märkte bei der Pressekonferenz zum letzten Zinsentscheid am 29. Oktober bereits mit der Aussage überrascht hatte, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember "keineswegs sicher" sei, haben zuletzt skeptische Aussagen anderer FOMC-Mitglieder für Aufsehen gesorgt.

Wirtschaft bleibt in robuster Verfassung

Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, sagte nun in einem Bloomberg-Interview, er habe die Zinssenkung im Oktober nicht unterstützt und sei für den Dezember noch unentschlossen. Die wirtschaftlichen Daten deuteten weiterhin auf eine robuste wirtschaftliche Aktivität hin. Zwar ist Kashkari in diesem Jahr kein stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss, er nimmt jedoch an den Beratungen teil.

Stimmberechtigt ist hingegen Susan Collins, Präsidentin der Boston Fed. Collins sagte ebenfalls in dieser Woche, dass sie mit Blick auf eine Zinssenkung im Dezember "zögerlich" sei, solange keine klaren Schwächesignale vom Arbeitsmarkt vorliegen. Auch Austan Goolsbee, Präsident der Chicago Fed und ebenfalls stimmberechtigt, äußerte sich zurückhaltend.


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Arbeitslosenquote im Oktober bleibt für immer unbekannt

Für zusätzliche Unsicherheit sorgen Nachwirkungen des inzwischen beendeten Shutdowns der US-Regierung. Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, sagte in dieser Woche, dass die wichtigen Inflations- und Arbeitsmarktdaten für Oktober möglicherweise "nie" veröffentlicht würden. Dem hat aber inzwischen Kevin Hassett, Direktor des National Economic Council, widersprochen.

Nach Angaben von Hassett soll der Arbeitsmarktbericht für Oktober "teilweise" veröffentlicht werden. Aufgrund des Regierungsstillstands konnte die Haushaltsbefragung im Oktober laut Hassett nicht durchgeführt werden, weswegen Angaben zur Arbeitslosenquote fehlen werden. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen solle jedoch bekannt gegeben werden, so Hassett.

Fazit: Es mehren sich die Anzeichen, dass die Fed im Dezember eine abwartende Haltung einnehmen könnte. Dies ist mitverantwortlich für die jüngste Korrektur an der Wall Street. In den kommenden Tagen und Wochen sind weitere deutliche Bewegungen an den Märkten denkbar, falls die nachträglich veröffentlichten Wirtschaftsdaten überraschende Entwicklungen zeigen sollten.

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