Kommentar
10:45 Uhr, 29.10.2021

Wenn das ganze Leben bei META stattfindet...

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat eine Vision: Irgendwann wird sich das gesamte Leben der Menschen in virtuellen Welten auf den Plattformen seines Konzerns abspielen. Doch was bedeutet das für die Aktionäre?

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  • Meta Platforms Inc
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    Kursstand: 316,920 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 316,920 $ (Nasdaq)

Geht es nach Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, so werden Menschen bald alles, was sie bisher in der physischen Realität erledigt haben, in virtuellen 3D-Umgebungen machen: Arbeiten, Freunde und Familie treffen, Konzerte besuchen und Computerspiele spielen sowieso. Am liebsten soll das alles natürlich nicht nur "irgendwo" im Metaverse stattfinden, sondern auf Plattformen, die zum Facebook-Konzern gehört.

Facebook und Zuckerberg stellten ihre Visionen vom Metaverse am Donnerstagabend in aller Ausführlichkeit der Öffentlichkeit vor und verkündeten außerdem das, worüber zuvor vorher schon berichtet wurde: Der Facebook-Konzern bennennt sich in Meta um. Unter der Konzernmutter Meta werden künftig die einzelnen Anwendungen wie Facebook und Instagram als eigene Einheiten angesiedelt sein.

Für Facebook und die Aktionäre des Konzerns bedeuten die Metaverse-Pläne von Zuckerberg vor allem zweierlei:

  • Das Metaverse-Konzept liefert eine neue spannende Wachstumsstory, wenn Wachstum und Monetarisierungsoptionen bei den aktuellen sozialen Netzwerken irgendwann ausgeschöpft sein sollten.
  • Um die Metaverse-Pläne in die Realität umzusetzen, sind gigantische Investitionen notwendig, bei denen sich zudem erst im Laufe von vielen Jahren oder vielleicht Jahrzehnten herausstellen wird, ob sie sich wirklich lohnen und ob die Welt die Metaverse-Pläne ähnlich euphorisch sieht wie Zuckerberg selbst. Bereits im aktuellen Jahr werden die Investitionen in der Sparte Facebook Reality Labs, die sich um die Metaverse-Pläne kümmert, den operativen Gewinn des Konzerns um 10 Milliarden Dollar verringern.

Aus Sicht eines Aktionärs wäre es natürlich das Beste, wenn sich das gesamte Leben der Menschen irgendwann auf einer Plattform des Meta-Konzerns abspielen würde. Entweder in einer vollkommen virtuellen Welt, oder aber in der realen Welt, die von virtuellen Informationen per VR-Brille überlagert wird ("Augmented Reality"). Den Monetarisierungsoptionen wären dann keine Grenzen mehr gesetzt. Von der Wiege bis zur Bahre: Facebook würde an jedem Erlebnis der Menschen mitverdienen, entweder direkt monetär oder indem Meta wenigstens die dabei entstehenden Daten "abschöpft".

Zieht man in Betracht, wie sehr Facebook weite Teile der Öffentlichkeit gegen sich aufgebracht hat, obwohl es doch letztlich nur die Plattformen bereitstellt, über die Menschen mit Gleichgesinnten kommunizieren können, dann kann man schon seine Zweifel haben, ob die Metaverse-Pläne von Zuckerberg noch den Zeitgeist treffen oder ob Zuckerberg nicht Gefahr läuft, den Bogen zu überspannen.

Allerdings sind die Metaverse-Pläne bei Facebook noch viel zu unkonkret, um wirklich eine große Rolle bei der Frage zu spielen, ob die Facebook-Aktien derzeit ein attraktives Investment sind.

  • Mit den Oculus-VR-Brillen hat Facebook zwar bereits Hardware im Angebot, um den Zugang zum künftigen Metaverse zu ermöglichen.
  • Mit Horizon Workrooms bietet der Konzern außerdem eine App an, um virtuell in einer 3D-Umgebung Meetings abhalten zu können.
  • Davon abgesehen beschränken sich die Angebote im Metaverse-Bereich allerdings bisher so ziemlich auf launige Computerspiele. Dass als Teil der Metaverse-Pläne eine VR-Version des 17 Jahre alten Computerspiels "GTA: San Andreas" angekündigt wurde, spricht Bände. Die Experimentierphase wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Auch ohne das Metaverse, das in den Zahlen des Konzerns bislang keine große Rolle spielt, ist und bleibt Facebook eine Wachstumsmaschine. Im dritten Quartal legte der Konzernumsatz um 35 Prozent, der Gewinn je Aktie um 19 Prozent und der operative Cashflow um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu.

Jahr 2020 2021e* 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. USD 85,97 117,73 140,01 165,15
Ergebnis je Aktie in USD 10,22 13,96 14,56 17,16
Gewinnwachstum 36,59 % 4,30 % 17,86 %
KGV 31 23 22 18
KUV 8,9 6,5 5,4 4,6
PEG 0,6 5,1 1,0
*e = erwartet

Berücksichtigt man das hohe Wachstum, so ist Facebook derzeit alles andere als teuer bewertet. So liegt etwas das PEG-Ratio derzeit nur bei 0,6. Das KGV ist also niedriger als die prozentuale Wachstumsrate des Gewinns. Bis 2027 dürfte der Gewinn je Aktie nach den Analystenschätzungen so stark wachsen, dass sich das KGV von derzeit 23 auf 11 ermäßigt. Auf Free-Cashflow-Basis ergibt sich ein ähnliches Bild. So liegt die Marktkapitalisierung auf Basis der Schätzungen für 2021 noch beim 21fachen des Free Cashflows, bis 2025 dürfte sich dieses Verhältnis aber auf Basis der aktuellen Marktkapitalisierung auf 10 ermäßigen. Unter Berücksichtigung der Wachstumschancen erscheinen die Facebook-Aktien also durchaus attraktiv bewertet.

Der jüngste Kursrücksetzer könnte zudem einen guten Einstiegszeitpunkt signalisieren. Im Investment Depot von Guidants PROmax wurden die Aktien bereits im März 2021 gekauft. Die Position befindet sich derzeit mehr als 20 Prozent im Plus. Der Autor dieses Artikels ist seit dem Kauf im Investment Depot von Guidants PROmax auch privat in den Aktien investiert.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Meta Platforms Inc (long)

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  • Trival
    Trival

    Bin hier voll bei Sascha Huber. Dem Markt wird was Neues angeboten und es wird reichlich User geben, die den Schwachsinn toll finden und den Trend treiben.

    Als Investor muss ich abschätzen ob es genug „Idioten“ gibt, die dabei sein wollen und Meta Geld generiert. Facebook haben viele am Anfang auch nicht für voll genommen und wer von Anfang an dabei war konnte gutes Geld verdienen. Ich denke, dass wird jetzt wieder passieren.

    15:25 Uhr, 31.10.2021
  • Gargol
    Gargol

    Ich erinnere mich an die frühen Perry Rhodan Romane der 60iger Jahre, die ich viel später gelesen habe.

    Der erste Band handelt von 3 D Spielkonsolen. Die degenerierten Ausseridischen liegen darin vor ihren Spielkonsolen und Monitoren in ihrem auf der Erde notgelandeten Raumschiff. Sie sind mit Kabeln und Helm mit ihrer Spielkonsole verbunden sind und können sich in der Realität nur noch apathisch bewegen. Das auf der Erde gestrandete Raumschiff wird daher eine leichte Beute der Menschheit unter Führung von Perry Rhodan, der damit alle Menschen und Politiker eint und für einen beispiellosen Aufstieg der Menschheit sorgt..

    Heute sind wir auf dem besten Weg diese Scheinwelt mit garantierter Hirnrindendegeneration tatsächlich einzuführen.

    23:18 Uhr, 30.10.2021
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Was für ein Käse hier geschrieben wird. So funktioniert Marktwirtschaft. Zuckerberg macht den Leuten ein Angebot. Ob man das nutzt, muss jeder für sich entscheiden. Was daran krank sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Krank sind Kinderpornos und ähnliches.

    12:33 Uhr, 29.10.2021
    1 Antwort anzeigen
  • Madmax74
    Madmax74

    Facebook gehört zerschlagen, die Visionen von Zuckerberg sind einfach nur noch pervers so wie der Typ selbst. Aktionäre sollten sich gut überlegen, ob sie so einen kranken Konzern weiter unterstützen.

    11:37 Uhr, 29.10.2021
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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