Analyse
09:40 Uhr, 07.02.2019

FACEBOOK - Das bessere Snapchat!

Die Aktie von Snap geht nach den Quartalszahlen durch die Decke. Auf den Zug würde ich allerdings nicht aufspringen.

Erwähnte Instrumente

  • Snap Inc.
    ISIN: US83304A1060Kopiert
    Kursstand: 7,860 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Snap Inc. - WKN: A2DLMS - ISIN: US83304A1060 - Kurs: 7,860 € (XETRA)

Ein Plus von fast 30 % fällt auf. Es ist für diese Aktie aber nichts Ungewöhnliches. Bereits vor einem Jahr ging es nach den Quartalszahlen um 50 % nach oben. Irgendwoher kennen wie die Story also, die da zur Wochenmitte erzählt wird.

Snap Inc.
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Die Story lässt sich auch gut erklären. Im Weihnachtsquartal stecken Unternehmen besonders viel in Werbung. Das hilft auch Snap. Insofern wurden die Erwartungen vieler Anleger zerbröselt. Mittelfristig ist das Unternehmen aber immer noch so gut wie insolvent.

Der Umsatz von Snap konnte 2018 kräftig steigen, von 824 Mio. USD im Jahr 2017 auf jetzt 1.18 Mrd. Das reicht allerdings nicht einmal ansatzweise, um für einen Gewinn zu sorgen. Der „Gewinn“ lag bei -1.25 Mrd. Dollar (siehe Grafik 1). Im Gesamtjahr hat Snap damit fast 700 Mio. an Cash verbrannt.


Treffen die Konsensprognosen zu, kann Snap zwar weiterhin wachsen, aber wird bis mindestens 2021 kein Geld verdienen. Die Barmittel sind dann aufgebraucht. Das Unternehmen muss sich entweder verschulden oder neue Aktien ausgeben, um zu überleben. Das allein sollte reichen, um die Bewertung unter Druck zu bringen.

Je mehr man es sich durch den Kopf gehen lässt, desto wahnsinniger erscheint die Bewertung. Snap wird mit 12 Mrd. Dollar bewertet. Für ein Unternehmen, welches auf absehbare Zeit nur Geld verbrennt, ist das viel. Dagegen ist selbst Tesla ein Schnäppchen.

Das große Problem von Snapchat ist allerdings, dass es bei den Nutzerzahlen nicht wachsen kann. Seit einem Jahr stagniert die Nutzerzahl (Grafik 2). Dass der Umsatz dennoch steigen konnte, liegt am höheren Umsatz je Nutzer. Dieser steigt im Weihnachtsquartal besonders stark an und fällt danach erst einmal kräftig zurück.


Mit dem Umsatz je Nutzer ist Snap weit abgeschlagen. Alle anderen ähnlichen Dienste verdienen ein Vielfaches. Snap ist immer noch experimentell für diejenigen, die die Werbebudgets vergeben. Daran wird sich auch nicht viel ändern. Die Nutzer sind zu 80 % zwischen 17 und 24 Jahren alt. Das ist eine wichtige Gruppe, aber längst nicht die kaufkräftigste.

Das allergrößte Problem von Snap ist allerdings, dass Facebook das bessere Snapchat ist (Grafik 3). Facebook hat Snapchat mit den Story Konzept kopiert und ist dabei erfolgreicher als das Original. Facebook überrollt Snap geradezu. Dieses sieht sich derweil immer noch als Kamera-Produzent und verbrennt damit noch mehr Geld.

Die einzige Überlebenschance für Snap ist es aus meiner Sicht, sich übernehmen zu lassen. Ansonsten hat es meiner Meinung nach keinen Platz bzw. wird sich einfach nicht gegen Facebook durchsetzen können. Gewinne sind nicht absehbar. Snap schafft es einfach nicht, für andere Zielgruppen attraktiv zu werden oder überhaupt irgendeinen Nutzen zu bieten, den man nicht auch andernorts hat. Für mich ist Snap de facto insolvent. Ohne Übernahme ist für mich das Kursziel bei aktueller Unternehmensführung und Strategie bei 0. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es Kaufinteresse gibt, wenn der Wert an der Börse unter 5 Mrd. fällt. Eigenständig wird Snap kaum überleben.

Persönlich habe ich die Aktie leerverkauft. Das Risiko ist trotz des schlechten Ausblicks groß. Der Kurs ist sehr volatil und kann jeden Tag zweistellig in die eine oder andere Richtung gehen.

Clemens Schmale

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7 Kommentare

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  • El_Zocko
    El_Zocko

    Sein Sie gegrüßt, Herr Schmale! 122% hat das schlechtere FB seit Ihrem unwissenden Post gemacht. GRATULATION hierzu!

    09:15 Uhr, 22.01.2020
  • El_Zocko
    El_Zocko

    PS: seit Ihrem Artikel haben Ihre Puts ganz schön auf die Fre*** bekommen ,.....hm.....blöd, wenn man ein FB Fanboy ohne Ahnung ist. Das ist das Problem mit euch Ahnungslosen ... eh ... Analysten. Ihr reiht sinnlos Zahlen aneinander ohne eine Sache zu verstehen und euch damit auseinander zu setzen. Hier wird genauso wenig verstanden, was Snap ist und als was es sich sieht, genau wie, dass dieses Jahr das erste grüne Q folgen wird.

    21:49 Uhr, 14.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • El_Zocko
    El_Zocko

    der wohl dümmste Satz Ihrer Karriere " Dieses sieht sich derweil immer noch als Kamera-Produzent " .....

    21:45 Uhr, 14.03.2019
  • El_Zocko
    El_Zocko

    Herr Schmale,

    von Ihnen hätte ich so eine stümperhafte, vor Fehler strotzende Analyse nicht erwartet. Nabelt euch doch mal vom Euter der FB Kuh ab!

    Snap ist die Zukunft.

    21:44 Uhr, 14.03.2019
  • Floh11
    Floh11

    Mit welchen Produkt leerverkaufen?

    10:01 Uhr, 07.02.2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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