EZB-Zinssenkung: Geringer Einfluss auf Wirtschaftskrise
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
München (Fonds-Reporter.de) - Sollte die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung am 5. März wie erwartet die Zinsen senken, wird dies für die Bekämpfung der Wirtschaftskrise nur begrenzte Bedeutung haben. Diese Meinung vertritt Jürgen Rauhaus, Investmentchef am Münchner Standort bei Pioneer Investments. "Den internationalen Bemühungen im Kampf gegen die Rezession kann sich die EZB natürlich nicht widersetzen. Möglicherweise werden die Leitzinsen sogar weiter sinken - eventuell sogar auf null Prozent", erwartet Rauhaus. Dies habe Auswirkungen auf den Interbankensatz, zu dem sich die Institute gegenseitig Geld ausleihen. "Es wird jedoch schwierig, die meisten Banken dazu zu bewegen, ausreichend Kredite zu vergeben."
Mit Blick auf das historische Vorbild Japan, wo die Nullzins-Politik zu spät Anwendung gefunden habe, sei es jedoch in jedem Fall sinnvoll, frühzeitig zu reagieren. "In Japan hat sich gezeigt, dass die Maßnahme jahrelang verpufft ist, weil sie zu spät ergriffen wurde." Wichtiger als Zinssenkungen seien in jedem Fall jedoch die verschiedenen Rettungspakete der Regierungen. Rauhaus erwartet, dass durch die expansive Geld- und Fiskalpolitik Inflationsrisiken entstehen, sobald sich die wirtschaftliche Lage verbessert. "Derzeit ist die Politik allein darauf ausgerichtet, eine drohende Deflation zu bekämpfen. Man tendiert dazu, die Inflationsrisiken zu vernachlässigen."
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.