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11:49 Uhr, 25.02.2009

EZB-Zinssenkung: Geringer Einfluss auf Wirtschaftskrise

München (Fonds-Reporter.de) - Sollte die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung am 5. März wie erwartet die Zinsen senken, wird dies für die Bekämpfung der Wirtschaftskrise nur begrenzte Bedeutung haben. Diese Meinung vertritt Jürgen Rauhaus, Investmentchef am Münchner Standort bei Pioneer Investments. "Den internationalen Bemühungen im Kampf gegen die Rezession kann sich die EZB natürlich nicht widersetzen. Möglicherweise werden die Leitzinsen sogar weiter sinken - eventuell sogar auf null Prozent", erwartet Rauhaus. Dies habe Auswirkungen auf den Interbankensatz, zu dem sich die Institute gegenseitig Geld ausleihen. "Es wird jedoch schwierig, die meisten Banken dazu zu bewegen, ausreichend Kredite zu vergeben."

Mit Blick auf das historische Vorbild Japan, wo die Nullzins-Politik zu spät Anwendung gefunden habe, sei es jedoch in jedem Fall sinnvoll, frühzeitig zu reagieren. "In Japan hat sich gezeigt, dass die Maßnahme jahrelang verpufft ist, weil sie zu spät ergriffen wurde." Wichtiger als Zinssenkungen seien in jedem Fall jedoch die verschiedenen Rettungspakete der Regierungen. Rauhaus erwartet, dass durch die expansive Geld- und Fiskalpolitik Inflationsrisiken entstehen, sobald sich die wirtschaftliche Lage verbessert. "Derzeit ist die Politik allein darauf ausgerichtet, eine drohende Deflation zu bekämpfen. Man tendiert dazu, die Inflationsrisiken zu vernachlässigen."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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