Fundamentale Nachricht
14:01 Uhr, 05.12.2013

EZB verändert Geldpolitik nicht (5.12.2013)

Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,25% und auch der Einlagenzins wird nicht angetastet. Was die Entscheidung der EZB bedeutet, lesen Sie hier!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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  • EUR/USD
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Wie erwartet verändert die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik nicht. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,25%, wie die EZB im Anschluss an ihre Ratssitzung am Donnerstag mitteilte. Der Einlagensatz, über dessen mögliche Senkung in den negativen Bereich wiederholt spekuliert wurde, wird bei 0,0% belassen. Der Ausleihsatz beträgt weiter 0,75%.

Erst am 7. November hatte die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 0,25% gesenkt.

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Update (15.13 Uhr): EZB-Präsident Mario Draghi erneuerte auf der Pressekonferenz das Niedrigzinsversprechen der EZB, wonach die Leitzinsen für einen „ausgedehnten Zeitraum“ auf dem derzeitigen Niveau oder darunter liegen werden. Die Geld- und Kreditdynamik bleibe verhalten, sagte Dragi. Man sehe aber positive Auswirkungen der jüngsten Leitzinssenkung. Über einen negativen Einlagenzinssatz sei nur kurz diskutiert worden.

Die Inflationserwartungen seien fest verankert und die Inflationsrate dürfte für längere Zeit niedrig bleiben, so Draghi. Ihre Inflationsprognose senkte die EZB leicht. Für 2013 erwartet die EZB eine Inflationsrate von 1,4% (bisher: 1,5%) und für 2014 von 1,1% (bisher: 1,3%). 2015 soll die Inflationsrate auf 1,3% steigen.

Für die Wirtschaft erwartet die EZB eine Fortsetzung der moderaten Erholung, sieht aber weiterhin Abwärtsrisiken. Für das vierte Quartal rechnet die EZB mit einer positiven Wachstumsrate. Die EZB-Prognose für die BIP-Entwicklung im Gesamtjahr 2013 wurde bei -0,4% belassen. Die Wachstumsprognose für 2014 wurde von 1,0% auf 1,1% leicht angehoben. Im Jahr 2015 dürfte das Wirtschaftswachstum der Eurozone dann bei 1,5% liegen, so die EZB.

Man ziehe alle verfügbaren geldpolitischen Instrumente weiter in Betracht, bekräftigte Draghi. Damit dürfte auch eine Senkung des Einlagenzinssatzes zumindest theoretisch weiter möglich sein.

In der Euro-Krise müssten die Staaten ihren Reformkurs fortsetzen, forderte Draghi. Konsolidierungsmaßnahmen sollten aber wachstumsfreundlich sein. Die Widerstandskraft der Banken müsse gestärkt werden. Starke Maßnahmen in Richtung Bankenunion würden das Vertrauen stützen.

Marktreaktionen

Die Märkte reagierten zunächst kaum auf die heutige Entscheidung der EZB, da diese ohnehin erwartet wurde. Während der Pressekonferenz bis ca. 15.00 Uhr konnte der Euro nach einem Fehlausbruch nach unten aber deutlich zulegen, während der DAX nachgab. Das dürfte in erste Linie auf die um 14.30 Uhr veröffentlichten US-Konjunkturdaten zurückzuführen sein. Die folgenden beiden Charts zeigen die DAX-Indikation von L&S und den Euro-Dollar-Kurs im Fünfminutenchart. Betrachten Sie diesen Artikel im neuen Godmode-Trader, so aktualisieren sich die Charts von selbst!

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Oliver Baron

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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