EZB könnte "alles kaufen außer Gold" - aber erst 2015
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Die Europäische Zentralbank (EZB) wird frühestens Anfang 2015 über neue Maßnahmen entscheiden, um die Konjunktur in der Eurozone anzukurbeln. Die EZB werde zu Beginn des kommenden Jahres die Wirksamkeit der bereits beschlossenen Maßnahmen überprüfen und wenn nötig anpassen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid. Dabei könnten "Volumen, Geschwindigkeit und Zusammensetzung" der Wertpapierkäufe verändert werden. Die EZB erwirbt bisher Kreditverbriefungen (ABS) und Pfandbriefe, aber keine Staatsanleihen. Viele Experten erwarten aber, dass die EZB ihre Bilanzsumme nicht wie geplant um eine Billion Euro ausweiten kann, ohne auch im großen Umfang zum Kauf von Staatsanleihen überzugehen. Die geplante Erhöhung der Bilanzsumme auf das Niveau vom März 2012 sei eine Absicht, aber kein erklärtes Ziel der EZB und sei nicht einstimmig sondern mit großer Mehrheit beschlossen worden, stellte Draghi zudem klar.
Ab dem kommenden Jahr könnte die EZB laut Draghi auch Staatsanleihen erwerben. Daneben sei aber auch der Kauf anderer Vermögenswerte denkbar. Gefragt nach den Vermögenswerten, über deren möglichen Kauf im EZB-Rat diskutiert worden sei, sagte Draghi, über "alles außer Gold" sei geredet worden. Der Kauf von Staatsanleihen diene nicht der Staatsfinanzierung und sei deshalb erlaubt. Der Kauf von Anleihen von Staaten außerhalb der Eurozone würde laut Draghi allerdings eine Intervention auf den Devisenmärkten darstellen.
Die EZB hat ihre Wachstums- und Inflationserwartungen unterdessen reduziert. Die Wachstumsprognose für die Eurozone für 2014 wurde von 1,1% auf 1,0% gesenkt. Für 2015 wurde die Wachstumprognose deutlich von 1,6% auf 1,0% reduziert und für 2016 von 1,9% auf 1,5%. Die Prognose für die Inflationsrate wurde für das laufende Jahr von 0,6% auf 0,5%, für 2015 von 1,1% auf 0,7% und für 2016 von 1,4% auf 1,3% verringert.
In den neuen Projektionen ist der deutlich Einbruch beim Ölpreis allerdings noch nicht nicht berücksichtigt, da die neuen EZB-Prognosen bereits Mitte November fertiggestellt wurden. Laut Draghi könnte der Ölpreis-Rückgang die Inflationsrate in der Eurozone um 0,4 Prozentpunkte dämpfen. Die Auswirkungen des Ölpreisrückgangs würden von der EZB "besonders aufmerksam" verfolgt, sagte Draghi.
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