Fundamentale Nachricht
10:18 Uhr, 19.05.2015

EZB gibt mehr Gas

Vor den Sommermonaten weitet die EZB das Volumen ihrer Wertpapierkäufe vorübergehend aus, so EZB-Direktor Benoit Cœuré. Das lässt den Euro am Dienstag einbrechen und befeuert den DAX.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken des Euro-Systems weiten das Volumen ihrer Ankäufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapiere in den Monaten Mai und Juni vorübergehend aus. Dies sagte EZB-Direktor Benoît Cœuré laut Redetext bei einer Konferenz in London. Verantwortlich für die Maßnahme sei, dass an den Rentenmärkten die „traditionelle Ferienzeit von Mitte Juli bis August von einer deutlich geringeren Marktliquidität geprägt“ sei. Die auf die Sommermonate entfallenden Wertpapierkäufe im Rahmen des QE-Programms würden deshalb „etwas in die Monate Mai und Juni“ vorgezogen. Falls dies notwendig werden sollte, könne man außerdem die Ankäufe im September erhöhen.

Beobachter hatten bereits festgestellt, dass die Ankäufe in den ersten beiden Mai-Wochen etwas umfangreicher als üblich ausgefallen waren. Das angestrebte monatliche Ankaufvolumen beläuft sich auf 60 Milliarden Euro, wobei hauptsächlich Staatsanleihen erworben werden. Ein Großteil der Käufe wird von den nationalen Notenbanken wie der Bundesbank auf eigenes Risiko durchgeführt. Nur rund 20 Prozent entfallen auf die EZB selbst.

EZB-Direktor Benoît Cœuré verneinte, dass das erhöhte Aufkaufvolumen etwas mit den jüngsten Turbulenzen bei europäischen Staatsanleihen zu tun habe. Zuletzt waren die Renditen bei Staatsanleihen der Euro-Länder dramatisch angestiegen.

Die Rede von EZB-Direktor Benoît Cœuré lässt den Euro am Dienstag wieder unter die Marke von 1,12 Dollar stürzen und befeuert die europäischen Aktienmärkte.

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53 Kommentare

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  • Ragazzo
    Ragazzo

    @whynot: Auch ein freier Markt würde heute nicht funktionieren. Der Markt ist nämlich immer nur so gut, wie seine Betreiber.

    19:34 Uhr, 19.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Zusatz: Auf dem altbewaerten Kreisverkauf von Immos in USA.

    17:00 Uhr, 19.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Erinnert gerade an 2000. Was ein voellig unfundamentierter Irrsinn. Basierend auf nem Draghifurz.

    16:36 Uhr, 19.05.2015
  • whynot
    whynot

    Je länger diese künstlichen Marktverzerrungen aufrechterhalten werden, desto härter wird der Aufschlag werden. Die Märkte sind mittlerweile so abhängig von den Liquiditätsspritzen wie der Junkie von seinem nächsten Schuss. Aus diesem selbsterzeugten Teufelskreis werden die Zentralbanken keinen sanften Ausstieg finden.

    15:36 Uhr, 19.05.2015
  • Ragazzo
    Ragazzo

    @W_ Buffet Ich möchte es einmal mit uralten Worten sagen: Wir bauen am Turm zu Babylon. Keiner schaut mehr durch. Der Markt wird es schon richten? Na hoffentlich crasht er nicht einfach, um neu anzufangen, dieser Markt.

    15:15 Uhr, 19.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • moneymaker22
    moneymaker22

    Oh Leute, was für eine Aufregung um einen Menschen von der EZB der zwar viel geredet hat aber nichts gesagt hat :-)

    14:29 Uhr, 19.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Draghi-Buben sitzen in der Klemme und schauen mit Unbehagen auf die Entwicklung der Anleihen und des Euro. Das dürfte die Motivation für die von Benoît Coeure' heute Morgen getätigte Aussage gewesen sein.

    13:30 Uhr, 19.05.2015
  • Eulen_spiegel
    Eulen_spiegel

    Die Zinsen dürfen ja gar nicht mehr steigen - das würde viele Unternehmen in die Pleite treiben. Alleine das heutige Geschäftsmodell, Kredite aufzunehmen um Aktienrückkäufe durchzuführen würde bei höheren Zinsen viele Unternehmen einfach liquidieren, sobald sie diese Kredite in höher verzinste rollen müßten.

    QE war erfolgreich und ist es meiner Meinung nach - ohne QE hätten wir schon längst NEuros oder NDms in der Hand, weil nach Lehmann alles am Kollabieren war.

    12:13 Uhr, 19.05.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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