Kommentar
12:30 Uhr, 14.07.2008

Experten warnen vor Ende der Euro-Rally

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Zur Rechtfertigung der anhaltenden Wertsteigerungen des Euro gegenüber dem Dollar benützten die Euro-Bullen in den vergangenen Jahren das Argument der Aussicht höherer Zinsen in der Eurozone. Nachdem der Euro gegenüber dem Dollar seit 2005 um 31 Prozent zulegte bescheinigen zahlreiche Experten der europäischen Gemeinschaftswährung kaum mehr Aufwärtspotenzial.

Eine wachsende Zahl von Investoren vertritt nun die Ansicht, dass eine konjunkturelle Verlangsamung in der Eurozone die Europäische Zentralbank (EZB) zur Revidierung ihrer jüngsten Leitzinsanhebung zwingen wird. Gemäß den von Bloomberg erhobenen Schätzungen wird der Euro bis Januar gegenüber dem Dollar sowie Yen und sogar gegenüber dem britischen Pfund unter seinem derzeitigen Niveau notieren. Zudem ist gemäß der Einschätzung der Volkswirte für die Eurozone von einem Rückgang des Wachstums beim Bruttoinlandsprodukt in 2009 von voraussichtlich 1,7 Prozent in 2008 auf 1,4 Prozent auszugehen. Die US-Wirtschaft soll in 2008 und 2009 um 1,5 Prozent bzw. 1,8 Prozent zulegen.

In die gleiche Kerbe schlägt auch der Manager des weltgrößten Anleihenfonds Pimco, Bill Gross. Dieser zeigt sich zum ersten Mal seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 bärisch für die Gemeinschaftswährung. Der Euro sei gegenüber dem Dollar gemessen an der Kaufkraft um 30 Prozent überbewertet. Unter diesem Gesichtspunkt sei der Euro unter den zehn reichsten Nationen die teuerste Währung. Wenn eine Währung eine Überbewertung von 25-30 Prozent erreicht sei es an der Zeit eine Meinung zu überdenken. Es sei wahrscheinlich, dass der Euro von 1,5938 Dollar in der Vorwoche auf 1,535 Dollar fällt, heißt es weiter aus den Kreisen Pimcos.

Gemäß dem Chef-Währungsstrategen Stephen Jen von Morgan Stanley ist der Euro auf dem derzeitigen Niveau eine außerordentlich teure Währung. “Wir sehen den Euro bei rund 1,3 Dollar fair bewertet”, heißt es weiter von Jen. Der Londoner Chef-Währungsstratege der BNP Paribas, Hans-Günter Redeker, sieht im Hinblick auf die Perspektiven für die europäische Wirtschaft die Rally des Euro als vorüber. Der Euro dürfte bis Ende des dritten Quartals und bis Jahresende auf 1,5 Dollar sowie 1,45 Dollar zurückfallen.

Gemäß den von Bloomberg erhobenen durchschnittlichen Analystenschätzungen wird der Euro bis Jahresende auf 1,5 Dollar sinken. Bis Mitte 2009 sei mit einem Rückgang auf 1,45 Dollar zu rechnen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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