Experte rechnet mit stark steigenden Gewinnen bei japanischen Unternehmen
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Zürich/Tokio (Godmode-Trader.de) - In Japan nimmt die Berichtsaison für das dritte Quartal 2015 Fahrt auf. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie stark sich die schwächere Nachfrage aus China auf japanische Unternehmen ausgewirkt hat, vor allem in den Sektoren Automobil, Elektronik und Maschinenbau. „Ich erwarte, dass die Gewinne im dritten Quartal 2015 um zehn Prozent höher sind als im Vergleichsquartal des Vorjahres“, ist GAM-Fondsmanager Ernst Glanzmann überzeugt. Dafür verantwortlich sei insbesondere die hohe Konsumnachfrage in Japan. Das schwächere China-Geschäfts werde hingegen überschätzt. Oft werde außer Acht gelassen, dass die Region Asien-Pazifik, inklusive China, nur gerade 11 Prozent aller japanischer Exporte ausmacht.
Vielversprechende Unternehmen hat der Experte vor allem in den Sektoren IT, Elektronik und Konsumgüter ausgemacht. Während der langen Deflationsjahre in Japan hätten viele Unternehmen ihre IT-Kosten gesenkt, um ihre Gewinnziele zu erreichen. Mittlerweile habe sich die Situation geändert. Viele Unternehmen seien dazu übergegangen, freie Mittel in die Modernisierung ihrer Systeme zu investieren. Ziel sei, sowohl die Produktion als auch die gesamte Wertschöpfungskette effizienter zu machen. Vor diesem Hintergrund dürften laut Glanzmann vor allem IT-Dienstleister die Gewinnerwartungen übertreffen. Interessant sei auch der Elektronik-Sektor: Japan spiele dort weiterhin eine weltweite Schlüsselrolle. Eine weitere gut positionierte Branche sei der japanische Konsumgütersektor. „Viele Konsumgüterhersteller profitieren von der wachsenden Zahl ausländischer Touristen in Japan”, so Glanzmann. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Touristen um 50 Prozent gestiegen. „Vor diesem Hintergrund ist für das dritte Quartal mit starken Gewinnen des Einzelhandels zu rechnen“.
Im vierten Quartal 2015 dürfte sich zudem der Trend hin zu mehr Fusionen und Übernahmen bei japanischen Unternehmen verstärken. Allein in diesem Jahr habe es Transaktionen im Wert von 10 Billionen Yen gegeben, so Glanzmann. Dies entspricht einem Anstieg um 50 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Einführung des Corporate-Governance-Kodex erhöhe laut Glanzmann den Druck auf Unternehmen, ihre Ertragsziele mit den Erwartungen ihrer Aktionäre in Einklang zu bringen. Dabei könnten Übernahmen eine willkommene Lösung sein, um hohe Cash-Bestände wirksam einzusetzen. Außerdem schaffen die derzeit günstigen Bewertungen von Unternehmen attraktive Akquisitionsziele.
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