Exklusive stock3 Plus Analyse: Tech-Crash – Defensive Titel wie Nestlé vor Comeback?
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Investoren suchen dann traditionell ihr Heil in defensiven Titel wie Nestlé, PepsiCo oder Versicherungskonzernen. Paradoxerweise sind viele Nahrungsmittelhersteller seit Monaten im Abwärtstrend, etwa aufgrund von Margenproblemen ausgelöst durch die Inflation. Höhere Preise lassen sich nicht mehr so einfach durchsetzen. Doch könnte eine generelle Trendwende diese Branchen wiederbeleben? Historische Vergleiche zum Dot-Com-Crash 2000 und zur Finanzkrise 2008 zeigen, warum defensive Aktien in Krisenphasen oft outperformen – und welche Faktoren heute den Ausschlag geben könnten.
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Was sind defensive Aktien – und warum gelten sie als „sicher“?
Defensive Sektoren wie Konsumgüter des täglichen Bedarfs (Nestlé, PepsiCo), Versicherungen oder Gesundheitswesen sind weniger konjunkturabhängig. Ihre Produkte – von Lebensmitteln bis zu Versicherungspolicen – werden auch in Rezessionen nachgefragt. Während Tech-Aktien oft auf positive Zukunftserwartungen und günstiges Kapital angewiesen sind, bieten defensive Aktien stabile Cashflows und Dividenden. So zumindest die Annahme. Die Wirklichkeit schaut natürlich immer etwas anders aus. Auch Tech-Konzerne wie Microsoft, Apple oder Google stellen heutzutage eine unverzichtbare Infrastruktur zur Seite, ohne die wir nicht mehr leben können. Der Bereich "Defensive" wurde also in den letzten 20 Jahren deutlich um den Bereich "Telekommunikation & Internet" erweitert.
Historische Parallelen: Als defensive Titel in Krisen trumpften
- Dot-Com-Crash (2000–2003):
Nach dem Platzen der Tech-Blase stürzte der NASDAQ um über 75 % ab. Defensive Sektoren hingegen zeigten Resilienz: Der S&P 500 Consumer Staples Index verlor zwischen 2000 und 2002 nur 15 %, während der S&P 500 insgesamt 45 % einbüßte. Unternehmen wie Procter & Gamble oder Coca-Cola profitierten von ihrer Pricing Power und stabilen Dividenden. - Finanzkrise (2008–2009):
Während Banken und Immobilienwerte kollabierten, hielten sich defensive Werte deutlich besser. Walmart etwa stieg 2008 um 20 %, während der S&P 500 um 38 % fiel. Versicherer erholten sich schneller, gestützt auf regulatorisch geschützte Geschäftsmodelle. - Stagflation der 1970er:
In Zeiten hoher Inflation und Wachstumsstagnation stachen defensive Konsumgüter heraus. Unilever und Nestlé nutzten ihre Marktmacht, um Preise anzupassen – ein Szenario, das angesichts aktueller Inflationsrisiken weiter relevant sein könnte.
Aktuelle Situation: Warum sinken defensive Titel trotzdem?
Trotz ihrer Krisenresilienz kämpfen viele Nahrungsmittelhersteller derzeit mit sinkenden Kursen. Gründe:
- Kostendruck: Hohe Rohstoffpreise (Energie, Agrarprodukte) belasten Margen.
- Nachfrageschwäche: Verbraucher sparen bei Premium-Marken (z. B. Nestlé’s KitKat oder Pepsi-Drinks).
- Zinslast: Viele Unternehmen haben in der Niedrigzinsphase Schulden angehäuft, die nun teurer refinanziert werden müssen.
Doch genau hier liegt die Chance: Sollte die Inflation weiter sinken und die Tech-Abwärtsspirale anhalten, könnten defensive Titel von drei Faktoren profitieren:
- Rotation des Kapitals: Kapital fließt aus risikoreichen Tech-Werten in stabile Dividendenwerte.
- Wirtschaftsabkühlung: Bei Rezessionsängsten steigt die Nachfrage nach „Sicherheit“.
- Bewertungsvorteile: Viele defensive Aktien handeln nahe ihrer Mehrjahrestiefs.
Was sagt der Score?
Der stock3 Score wertet Aktien vollautomatisch nach 28 fundamentalen und quantitativen Kriterien aus. Du erfährst so auf einen Blick, welche mittel- bis langfristigen Chancen eine Aktie bietet. Bei der Bewertung einer Kennzahl werden die Daten des Unternehmens jeweils ins Verhältnis zu anderen Unternehmen oder zu einem Referenzwert gesetzt.
Fazit
Wann lohnt der Einstieg? Defensive Aktien sind kein Allheilmittel, aber unverzichtbar in jedem breit aufgestellten Wertpapierdepot. Heutzutage sind auch zahlreiche Unternehmen wie Amazon, Google oder Apple nahezu unverzichtbar geworden. Nicht ganz so unverzichtbar wie Essen, Trinken oder eine Krankenversicherung, aber eben doch nicht mehr wegzudenken. Es ist gut möglich, dass solche defensiven Titel in den kommenden Wochen und Monaten wieder stärker ins Rampenlicht rücken. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Anleger können die jüngste Schwäche guten Gewissens zum Positionsaufbau nutzen. In ein breit aufgestelltes Depot gehören solche Titel ohnehin.
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