Der X-Faktor bei Goldesel
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Die große Bühne gehört dieses Wochenende der Invest in Stuttgart – ein Pflichttermin für Börsenfans und solche, die es werden wollen. Auch das Goldesel-Team ist live vor Ort: Falls ihr Michael oder Vu trefft, sprecht sie gerne an – sie freuen sich auf den Austausch mit euch!
Währenddessen gab es online wieder reichlich Gesprächsstoff: Elon Musk benennt sich in „Gorklon Rust“ um und sorgt für eine Mini-Rallye bei Kryptos. Gleichzeitig kündigte Warren Buffett seinen Rückzug an – eine Nachricht, die in der X-Community genauso ehrfürchtig wie leicht nervös aufgenommen wurde. Und als wäre das nicht genug: Seit dem 1. Mai können auch Schweizer Aktien endlich wieder leichter in Deutschland gehandelt werden!
Was die Nutzer auf X dazu sagen und welche Aktien besonders im Fokus stehen – das lest ihr in dieser Ausgabe.
Elon Musks neuer Name
Als ich für euch nachlesen wollte, was es Neues von Elon Musk zu berichten gibt, habe ich mich zunächst sehr gewundert – denn es gibt keinen Elon Musk mehr auf X! Er hat nämlich kürzlich seinen Anzeigenamen in „Gorklon Rust“ geändert, was wieder einmal für Aufsehen sorgte – sowohl auf Social Media als auch auf dem Kryptomarkt.
Der neue Name setzt sich aus mehreren Anspielungen zusammen: „Grok“ ist der Name des KI-Chatbots, den Musks Unternehmen xAI entwickelt hat und den jeder auf X nutzen kann. „Gork“ wiederum spielt auf einen populären Parodie-Account auf X an, der Grok in humorvoller Weise imitiert. Die Endung „Rust“ verweist auf die gleichnamige Programmiersprache, die vermutlich in der technischen Infrastruktur von xAI zum Einsatz kommt.
Diese Änderung fiel zeitlich mit Musks Ankündigung zusammen, dass der Empfehlungsalgorithmus von X überarbeitet und dabei eine vereinfachte Version von Grok eingebunden werden soll. Ziel ist es offenbar, die Nutzererfahrung durch KI-basierte Inhalte zu verbessern. Parallel zur Namensänderung kam es zu einem plötzlichen Hype um sogenannte Meme-Coins, insbesondere auf der Solana-Blockchain. Der „New XAI Gork (GORK)“-Token stieg um fast 60 Prozent im Wert, und auch andere Tokens mit Bezug zu „Gorklon Rust“ verzeichneten teils spektakuläre Kursanstiege im vierstelligen Prozentbereich. Dies zeigt erneut, wie stark Musks öffentliche Aktivitäten kurzfristige Spekulationsbewegungen im Kryptomarkt auslösen können.
Insgesamt verdeutlicht die Umbenennung in „Gorklon Rust“, wie Musk mit minimalem Aufwand die öffentliche Aufmerksamkeit steuern und zugleich wirtschaftliche Nebeneffekte im digitalen Raum erzeugen kann – insbesondere im Bereich der volatilen Meme-Coins, deren Kurse stark von Hype und kurzfristiger Nachfrage getrieben sind.
Warren Buffett sagt Goodbye – Greg Abel wird 2026 CEO
Nach mehr als sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway bereitet Warren Buffett seinen Rückzug vor. Der 94-jährige Großinvestor kündigte auf der 60. Aktionärsversammlung in seiner Heimatstadt Omaha an, die operative Führung des Konglomerats Ende 2025 abzugeben. Neuer CEO soll Greg Abel werden, der seit Jahren als designierter Nachfolger gilt. Buffett selbst bleibt dem Unternehmen als Vorsitzender des Verwaltungsrats erhalten.
Der Chart zeigt: Langfristig zählt die A-Aktie zu den erfolgreichsten US-Standardwerten. Von 1965 bis Ende 2024 erzielte Berkshire Hathaway eine durchschnittliche jährliche Rendite von knapp 20 Prozent – und damit rund doppelt so viel wie der breit gestreute US-Leitindex S&P 500. Der Kurs der A-Aktie stieg in diesem Zeitraum um rund 5,5 Millionen Prozent: von niedrigen zweistelligen Dollarbeträgen auf beeindruckende 680.290 US-Dollar. Rechnet man die Kursgewinne des laufenden Jahres hinzu, summiert sich der Anstieg sogar auf über sechs Millionen Prozent.
Da die A-Aktie nie gesplittet wurde, spiegelt sich diese außergewöhnliche Wertentwicklung in einem Kurs auf mittlerem sechsstelligen Niveau wider – ein Alleinstellungsmerkmal, das ihr den Titel der teuersten Aktie der Welt eingebracht hat. Entsprechend gering ist das tägliche Handelsvolumen. Um Anlegern mit kleinerem Budget sowie Erben einen einfacheren Zugang zur Beteiligungsgesellschaft zu ermöglichen, führte Berkshire Mitte der 1990er Jahre eine zweite Aktiengattung ein: die B-Aktie. Auch viele X-User haben die Aktie im Depot.
„Die Zeit ist reif“, erklärte Buffett vor rund 40.000 Aktionären, die ihm mit minutenlangem Applaus für sein Lebenswerk dankten. Den Führungswechsel hatte er erst am Ende der Hauptversammlung verkündet – eine bewusste Geste der Bescheidenheit. Selbst Greg Abel, der künftige CEO, erfuhr erst zeitgleich mit der Öffentlichkeit von der Entscheidung. „Nur meine beiden Kinder wussten vorher Bescheid“, so Buffett.
Greg Abel, 62, gilt seit Jahren als die treibende Kraft hinter dem operativen Tagesgeschäft von Berkshire Hathaway. Der gebürtige Kanadier begann seine Laufbahn als Wirtschaftsprüfer, stieg bei CalEnergy – dem heutigen MidAmerican Energy – auf und übernahm schließlich die Leitung von Berkshire Hathaway Energy. Seit 2018 verantwortet er als Vizepräsident den gesamten Nicht-Versicherungsbereich des Konzerns – also den operativen Kern des Unternehmens. Warren Buffett bezeichnete ihn als „absolut vertrauenswürdig“ und betonte, Abel wisse „ganz genau, wie Berkshire funktioniert“.
Abel übernimmt ein Unternehmen in Bestform: Berkshire Hathaway sitzt auf einem beispiellosen Barbestand von rund 348 Milliarden US-Dollar – ein strategischer „Kriegsschatz“, wie Buffett ihn nennt. Diese Liquidität verschafft dem Konglomerat enorme Handlungsspielräume – sei es für Übernahmen, Aktienrückkäufe oder neue Großinvestitionen.
Doch der Führungswechsel ist nicht frei von Unsicherheit. Unmittelbar nach der Ankündigung gab die Berkshire-A-Aktie um rund fünf Prozent nach – ein Rückgang, der einem Marktwertverlust von etwa 59 Milliarden US-Dollar entspricht. Beobachter werten das als Ausdruck von Nervosität an den Märkten: Die Ära Buffett – geprägt von rationalem Kalkül, ruhiger Hand und unternehmerischem Instinkt – hinterlässt große Fußstapfen.
Das Unternehmen hält bedeutende Beteiligungen an Branchengrößen wie Apple, Coca-Cola, American Express und Chevron. Darüber hinaus gehören mehr als 60 Tochtergesellschaften vollständig zum Konzern – darunter Versicherungen, Eisenbahngesellschaften, Energiekonzerne und Einzelhändler. Buffett hat stets betont, dass langfristiges Denken, unternehmerische Freiheit und diszipliniertes Kapitalmanagement im Mittelpunkt seiner Philosophie stehen. Seine Anlageentscheidungen haben Generationen von Investoren geprägt und ihn zu einer Ikone des amerikanischen Kapitalismus gemacht.
Auch nach dem Wechsel an der Unternehmensspitze zieht sich Warren Buffett nicht vollständig zurück. Als Vorsitzender des Verwaltungsrats will er seinem Nachfolger Greg Abel weiterhin beratend zur Seite stehen – „ohne mich einzumischen“, wie er betont. Auch den regelmäßigen Gang ins Büro will sich der 94-Jährige nicht nehmen lassen. Die operative Verantwortung jedoch liegt künftig klar in Abels Händen.
Am Tag nach der Entscheidung kam es dennoch zunächst zu Kursverlusten:
Was sicherlich aber auch zum Teil an den Q1-Zahlen lag:
Und auch einige X-User verkauften ihre Berkshire-Aktien:
Mit dem geplanten Führungswechsel endet bei Berkshire Hathaway zweifellos eine Ära. Doch vieles spricht dafür, dass das Unternehmen unter Greg Abel seine Erfolgsgeschichte fortschreiben kann – im Geiste seines legendären Lenkers, aber mit Blick auf ein neues Kapitel!
Schweizer Aktien wieder leichter handelbar!
Nach 6 Jahren ist es nun wieder möglich: Ab dem 1. Mai 2024 können Schweizer Aktien wieder an allen deutschen Börsen gehandelt werden (schaue gerade bei Scalable rein – ja es ist möglich, hier über gettex)!
Damit endet ein jahrelanges Handelsverbot, das auf ein politisches Zerwürfnis zwischen der Europäischen Union und der Schweiz zurückzuführen war. Hintergrund war die Entscheidung der EU-Kommission im Jahr 2019, die sogenannte Äquivalenz der Schweizer Börsenregulierung nicht mehr anzuerkennen – ein Schritt, der als Druckmittel in den stockenden Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen mit der Schweiz diente. Die Eidgenossenschaft reagierte damals prompt, indem sie den Börsenhandel mit Schweizer Aktien in der EU untersagte und damit auch deutschen Privatanlegern den Zugang zu Titeln wie Nestlé, Roche oder Novartis über die hiesigen Handelsplätze verwehrte bzw. deren Kauf erschwerte.
Diese Blockade ist jetzt aufgehoben. Die Schweizer Regierung hat das Handelsverbot zum 2. Mai 2024 offiziell aufgehoben, nachdem die EU-Kommission die Börsenäquivalenz wiederhergestellt hat. Die regulatorische Anerkennung ist eine Art Gütesiegel, das der Schweizer Börse die Einhaltung gleichwertiger Standards bescheinigt und den grenzüberschreitenden Handel ermöglicht. Damit kehren Schweizer Aktien nicht nur technisch, sondern auch symbolisch auf den europäischen Kapitalmarkt zurück. Für uns deutsche Anleger bedeutet dies eine erhebliche Erleichterung: wir können Schweizer Aktien wieder wie gewohnt an Börsenplätzen wie Frankfurt oder Xetra handeln, ohne den Umweg über Schweizer Banken oder alternative Handelsplätze gehen zu müssen – was bisher mit zusätzlichen Gebühren, geringerer Transparenz und oft schlechteren Kurspositionen verbunden war. Diese Rückkehr zur Normalität stärkt nicht nur die Marktliquidität, sondern auch das Vertrauen in die Kapitalmarktintegration innerhalb Europas.
Die zahlreichen Antworten ergeben ein recht klares Bild, denn die meisten Stimmen erhielten:
- Nestlé mit 11 Stimmen
- Novartis & Swiss Re mit jeweils 8 Stimmen
- Roche mit 7 Stimmen
- ABB, Jungfraubahn und Holcim mit jeweils 4 Stimmen
Die Anleger freuen sich in jedem Fall, nun leicht auch über die Neobroker schweizer Aktien einsammeln zu können. Dass Nestlé der Top-Favorit ist, verwundert wenig: gehört Nestlé doch zu den sogenannten „Granolas“-Aktien aus Europa und bildet hier das „N“.
Nestlés Umsatzzahlen haben zuletzt eher enttäuscht, es gab einige Probleme was das Wachstum angeht, aber das ist langfristig eine lösbare Aufgabe, wie die meisten Aktionäre finden.
Die „Granolas“ sind eine Gruppe von elf europäischen Großunternehmen, deren Aktien sich durch besondere Stabilität und nachhaltiges Wachstum auszeichnen. Der Begriff ist ein Kunstwort aus den Anfangsbuchstaben der Firmennamen: GSK, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, Sanofi und SAP. Diese Konzerne haben sich in den vergangenen Jahren durch robuste Geschäftsmodelle, globale Marktpräsenz und hohe Profitabilität einen Ruf als europäische Qualitätsaktien erworben.
Die europäischen „Granolas“ sind das Pendant zu den „Glorreichen Sieben“ aus den USA. Dieses Jahr hat sich bis jetzt Nestlé am besten geschlagen, die Aktie hatte aber auch das größte Nachhol-Potential.
Geprägt wurde der Begriff „Granolas“ von Vincent Chaigneau, Leiter der Anlagestrategie bei der französischen Bank Generali Insurance Asset Management.
Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder täglich auf X – eure Lara/eure @peppershares