Analyse
10:30 Uhr, 16.11.2022

EXASOL - Gelingt der Breakeven in 2023?

Nicht ganz unerwartet musste der Analysedatenbankanbieter Anfang des Monats seine Umsatzprognose nach unten korrigieren. In Sachen Ergebnis stellt sich die Entwicklung hingegen erfreulicher dar.

Erwähnte Instrumente

  • EXASOL AG - WKN: A0LR9G - ISIN: DE000A0LR9G9 - Kurs: 3,125 € (XETRA)

Bereits in unserem letzten Artikel zu Exasol hatten wir eine mögliche Anpassung des Umsatzziels für 2022 in den Raum gestellt. Vor zwei Wochen war es dann so weit: Mit Vorlage der vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal wurde die Spanne für den Jahresumsatz von 38,5 bis 40 Mio. EUR auf 35,5 bis 37 Mio. EUR aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen zurückgenommen. Das adjusted EBITDA soll mit minus 13 bis minus 14 Mio. EUR hingegen besser ausfallen als ursprünglich prognostiziert (minus 14 bis minus 16 Mio. EUR).

Mit dem heute veröffentlichten Neunmonatsbericht wurde diese Prognose bestätigt und sollte auch gut erreichbar sein. Von Januar bis September legte der Umsatz um 23,3 Prozent auf 33,9 (Vorjahr 27,5) Mio. EUR zu, davon entfielen 8,7 (VJ 6,3) Mio. EUR auf das dritte Quartal. Das untere Ende der Umsatzrange ist also schon fast erreicht.

Das adjusted EBITDA verbesserte sich in den ersten neun Monaten auf minus 8,7 (VJ minus 23,0) Mio. EUR. Im dritten Quartal lag es bei minus 2,7 (VJ minus 8,7) Mio. EUR. Laut Vorstand wurden damit die Erwartungen übertroffen.

Besser als gedacht entwickelte sich auch der Cashburn. Wurden im Vorjahr noch 36,1 Mio. EUR verbraucht, so liegt Exasol in diesem Jahr bislang bei 10,3 Mio. EUR. Die Liquidität per Ende September stellte sich auf 16,9 (VJ 27,2) Mio. EUR. Bis zum Jahresende wird mit einer weiteren Abnahme auf 11 bis 13 Mio. EUR gerechnet.

Highlights im operativen Geschäft waren die Ausweitung der wiederkehrenden Umsätze mit Bestandskunden, von denen 60 ihr Vertragsvolumen erhöht haben, sowie die Gewinnung von bislang 18 (VJ 15) Neukunden. Die Gesamtkundenzahl stieg auf 223 (VJ 207). Erfreulich stellt sich mit einem Wert von 95 (VJ 94) Prozent auch die Kundenbindungsrate dar.

Fazit: Ergebnistechnisch entwickelt sich Exasol besser als erwartet, allerdings werden nach wie vor rote Zahlen geschrieben und Geld verbrannt. Das Management zeigt sich dennoch zuversichtlich, mit den vorhandenen Mitteln die mittelfristigen Wachstumsziele zu erreichen. Man darf gespannt sein, ob der Breakeven auf EBITDA-Basis im kommenden Jahr tatsächlich gelingt. Mit 79 Mio. EUR ist das Unternehmen immer noch recht sportlich bewertet, sodass sich ein Kauf der Exasol-Aktie nach wie vor nicht aufdrängt.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 27,46 33,75 43,35
Ergebnis je Aktie in EUR -1,20 -0,63 -0,30
KGV -3 -5 -11
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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