Analyse
14:30 Uhr, 19.08.2022

EXASOL – Ein weiter Weg bis zum Turnaround

Exasol ist das, was der Anleger unter dem typischen Cashburner-Unternehmen versteht, welches in der Börsenphase 2020/21 massiv gehypt worden war und sich jetzt der Realität stellen muss.

Erwähnte Instrumente

  • EXASOL AG
    ISIN: DE000A0LR9G9Kopiert
    Kursstand: 4,435 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • EXASOL AG - WKN: A0LR9G - ISIN: DE000A0LR9G9 - Kurs: 4,435 € (XETRA)

Nach über 85 Prozent Kursverlust vom Hoch stellt sich jetzt die Frage für den Anleger, ob Exasol eine Wette wert sein könnte oder ob man besser die Finger von dem Unternehmen lässt. Diese Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten.

Analysten weiter bullisch

Im ersten Halbjahr steigerte Exasol, den für Cloud-Unternehmen bekannten ARR (annual recurring revenue) um 26 Prozent auf 32,5 Mio. EUR. Der Umsatz lag bei 16,1 Mio. EUR, wobei 94 Prozent davon wiederkehrende Erlöse sind. Das EBITDA lag bei -4,1 Mio. EUR und der Nettoverlust bei -5,6 Mio. EUR. Im Vorjahr wurden hier noch 16,2 Mio. EUR durch den Schornstein gejagt. Das Unternehmen hat also zumindest verstanden, dass etwas getan werden muss, die Blutung an dieser Stelle zu stoppen. Maßgeblicher Kostenfaktor ist das Personal. Dieser Aufwandsposten wurde von 17,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 14,9 Mio. EUR gesenkt.

Der Nachteil an der Sache: Das Unternehmen wächst jetzt langsamer und die Jahresprognose scheint immer schwieriger zu erreichen zu sein. Wie H&A vorrechnet, müsste Exasol im zweiten Halbjahr einen ARR von 6 Mio. EUR generieren, um das untere Ende der Prognose zu erreichen. Im Vorjahreszeitraum waren es 4,7 Mio. EUR und im ersten Halbjahr gerade einmal 2,5 Mio. EUR. Trotz der Bestätigung der Prognose, ist eine Umsatzwarnung, also nicht ganz unrealistisch nach dem dritten Quartal. H&A bleibt derweil bullisch mit einem Kursziel von 15 EUR. Warburg sieht gar ein Kursziel von 23,50 EUR als realistisch an. Das Potenzial der Aktie läge damit bei über 400 Prozent!

Fazit: Bei Exasol wurden im ersten Halbjahr 7,9 Mio. EUR an liquiden Mitteln verbrannt. Es verbleibt eine Liquidität von 19,3 Mio. EUR zum Quartalsende. Exasol will damit den Break-even erreichen. Etwa 105 Mio. EUR wiegt das Unternehmen derweil an der Börse. Die Prognosen wirken anspruchsvoll. Bis 2025 plant Exasol mit 100 Mio. EUR ARR und will im Laufe des Jahres 2023 operativ auf Cashflow-Basis Break-even sein. Gelingt dies, dann hätte das Papier sicherlich Luft nach oben. Ich würde die Aktie momentan nur auf der Watchlist führen aber noch nicht aktiv werden.

EXASOL AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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