EXASOL – Ein weiter Weg bis zum Turnaround
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- EXASOL AG - WKN: A0LR9G - ISIN: DE000A0LR9G9 - Kurs: 4,435 € (XETRA)
Nach über 85 Prozent Kursverlust vom Hoch stellt sich jetzt die Frage für den Anleger, ob Exasol eine Wette wert sein könnte oder ob man besser die Finger von dem Unternehmen lässt. Diese Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten.
Analysten weiter bullisch
Im ersten Halbjahr steigerte Exasol, den für Cloud-Unternehmen bekannten ARR (annual recurring revenue) um 26 Prozent auf 32,5 Mio. EUR. Der Umsatz lag bei 16,1 Mio. EUR, wobei 94 Prozent davon wiederkehrende Erlöse sind. Das EBITDA lag bei -4,1 Mio. EUR und der Nettoverlust bei -5,6 Mio. EUR. Im Vorjahr wurden hier noch 16,2 Mio. EUR durch den Schornstein gejagt. Das Unternehmen hat also zumindest verstanden, dass etwas getan werden muss, die Blutung an dieser Stelle zu stoppen. Maßgeblicher Kostenfaktor ist das Personal. Dieser Aufwandsposten wurde von 17,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 14,9 Mio. EUR gesenkt.
Der Nachteil an der Sache: Das Unternehmen wächst jetzt langsamer und die Jahresprognose scheint immer schwieriger zu erreichen zu sein. Wie H&A vorrechnet, müsste Exasol im zweiten Halbjahr einen ARR von 6 Mio. EUR generieren, um das untere Ende der Prognose zu erreichen. Im Vorjahreszeitraum waren es 4,7 Mio. EUR und im ersten Halbjahr gerade einmal 2,5 Mio. EUR. Trotz der Bestätigung der Prognose, ist eine Umsatzwarnung, also nicht ganz unrealistisch nach dem dritten Quartal. H&A bleibt derweil bullisch mit einem Kursziel von 15 EUR. Warburg sieht gar ein Kursziel von 23,50 EUR als realistisch an. Das Potenzial der Aktie läge damit bei über 400 Prozent!
Fazit: Bei Exasol wurden im ersten Halbjahr 7,9 Mio. EUR an liquiden Mitteln verbrannt. Es verbleibt eine Liquidität von 19,3 Mio. EUR zum Quartalsende. Exasol will damit den Break-even erreichen. Etwa 105 Mio. EUR wiegt das Unternehmen derweil an der Börse. Die Prognosen wirken anspruchsvoll. Bis 2025 plant Exasol mit 100 Mio. EUR ARR und will im Laufe des Jahres 2023 operativ auf Cashflow-Basis Break-even sein. Gelingt dies, dann hätte das Papier sicherlich Luft nach oben. Ich würde die Aktie momentan nur auf der Watchlist führen aber noch nicht aktiv werden.
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