Kommentar
13:29 Uhr, 17.10.2006

EWU: Inflationsrate sinkt auf 1,7 %

1. Die Inflationsrate für Euroland wurde für September von vorab gemeldeten 1,8 % yoy wie von uns erwartet auf 1,7 % yoy revidiert. Die Kernrate stieg dagegen von 1,4 % yoy auf 1,5 % yoy an. Zudem wurden – wahrscheinlich aufgrund der Revision der portugiesischen Daten – auch die vergangenen Monate der Kernrate revidiert. Sie weist nun einen sehr stabilen Verlauf um 1,5 % yoy auf.

2. Der starke Rückgang der Gesamtinflationsrate ist komplett auf die Schwankungen bei den Energiepreisen zurückzuführen. Zum einen fiel der hohe Basiseffekt des Vorjahres heraus, als Hurrikan Katrina die Ölförderung in den USA zeitweise lahm legte. Zum anderen trugen die fallenden Ölpreise in diesem September dazu bei, dass es nicht wie saisonüblich zu steigenden Preisen im Monatsvergleich kam.

3. Bemerkenswert ist, dass der Anstieg der Energiepreise mit 1,5 % yoy genau auf dem Niveau der Kerninflationsrate liegt. Dies zeigt auch, dass die Zweitrundeneffekte des Rohstoffpreisanstiegs – die sich in der Kernrate niederschlagen sollten – bislang kaum wahrnehmbar sind. Der Grund dafür, dass die Gesamtinflationsrate über der Kernrate liegt, ist folglich allein der Bereich Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak, in dem die Preise um 2,9 % über dem Vorjahrsniveau liegen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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