EWU-Industrieproduktion überraschend deutlich ausgeweitet
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Externe Quelle: Postbank
Der Ausstoß der Industrie in der EWU stieg im Februar um 0,9% gegenüber Januar. Damit lag das Ergebnis deutlich über unserer Schätzung (+0,2%) und der des Marktes (+0,1%). Im Vorjahresvergleich wurde ein Anstieg von 4,1% verzeichnet.
Vor allem die Erzeugung von Vorleistungsgütern, die um 1,5% im Vormonatsvergleich stieg, war für den Zuwachs verantwortlich. Auch die Investitionsgüterproduktion wurde ausgeweitet, sie legte um 0,9% zu. Dämpfend auf die Gesamtproduktion wirkte hingegen die Herstellung von Verbrauchsgütern (-0,2%) sowie die Energieproduktion (-0,4%).
Während das Ergebnis mit Blick auf die einzelnen Güterkomponenten plausibel ist, entsteht beim Abgleich mit den nationalen Daten ein dickes Fragezeichen. Denn die vier größten Volkswirtschaften des Euroraums wiesen im Februar bestenfalls Stagnation der Produktion im Vormonatsvergleich aus, in Spanien und Deutschland kam es sogar jeweils zu leichten Rückgängen. Auch die übrigen Euro-Mitgliedsländer können den deutlichen Anstieg kaum erklären. Einzig in Slowenien (+6,4%), Luxemburg (+3,6%), Portugal (+1,6%) und Irland (+1,2%) wurden Produktionszuwächse verzeichnet.
Sollten die Februar-Daten nicht nachträglich korrigiert werden, zeichnet sich ein deutliches Plus bei der Produktion im Euroraum ab. Denn im ersten Quartal überflügelt das Produktionsniveau das des Vorquartals bislang um 3%. Im Hinblick auf die gute Entwicklung der Stimmungsindikatoren in den letzten Monaten mag dies durchaus realistisch erscheinen. Doch legen die nationalen Daten eine Abwärtsrevision nahe. Eine solche würde das Ergebnis im ersten Quartal zwar schmälern, der Aufwärtstrend in der EWU-Industrie bliebe jedoch weiterhin intakt.
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