EVN - Enormer Abschlag zum Buchwert
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- EVN AG - WKN: 878279 - ISIN: AT0000741053 - Kurs: 18,300 € (L&S)
Einerseits profitierte EVN von den Verwerfungen an den Energiemärkten, was sich am Umsatzsprung um fast 70 Prozent auf 4,06 (Vorjahr 2,39) Mrd. EUR zeigt. Dieser war vor allem von den höheren Netznutzungsentgelten in Österreich sowie den stark angestiegenen Strompreisen in Südosteuropa geprägt.
Andererseits nahm auch der Aufwand für Fremdstrombezug deutlich zu. Dieser stieg um mehr als das Doppelte auf 2,28 (VJ 1,06) Mrd. EUR. Das EBITDA ging demzufolge auf 754,8 (VJ 836,5) Mio. EUR zurück. Aufgrund von höheren Zinszahlungen, Abschreibungen und Steuern landete der Jahresüberschuss bei 209,6 (VJ 325,3) Mio. EUR, was einem Ergebnis je EVN-Aktie von 1,18 (VJ 1,83) EUR entspricht. Die Dividende dürfte dennoch mit 0,52 EUR pro Aktie unverändert bleiben.
Eigenkapital und Verschuldung steigen
Beim Blick auf die Bilanz fällt auf, dass die Eigenkapitalquote mit 58,9 (VJ 58,7) Prozent nach wie vor sehr üppig ist. Per 30. September verfügte der Konzern über Eigenmittel in Höhe von 7,05 (VJ 6,28) Mrd. EUR. Die Nettoverschuldung ist zwar auf 1,25 (VJ 0,81) Mrd. EUR angestiegen, das Gearing – also das Verhältnis von Nettoverschuldung zum Eigenkapital – fällt mit 17,0 (VJ 12,4) Prozent aber nach wie vor überschaubar aus. Auch das Verhältnis von EBITDA zur Nettoverschuldung bewegt sich mit 1,66 (VJ 1,0) auch einem Niveau, das einem keine wirklichen Sorgen bereiten muss.
Im laufenden Geschäftsjahr sollen sich Umsatz und Ergebnis auf dem Vorjahresniveau bewegen, sodass die EVN-Aktionäre auch weiterhin mit einer stabilen Dividende rechnen können.
Aktie notiert deutlich unter Buchwert
Die EVN-Aktie notiert schon seit Jahren unter ihrem Eigenkapitalwert. Durch den starken Kursrückgang im laufenden Jahr nahm das Delta jedoch noch mehr zu. Einem derzeitigen Aktienkurs von 17,70 Euro steht ein Eigenkapital je Aktie von über 39 Euro gegenüber. Ein Kurs unter Buchwert ist für sogenannte Old Economy-Werte nichts Ungewöhnliches. Bei EVN kommt dann noch hinzu, dass das Unternehmen zu 51 Prozent dem Bundesland Niederösterreich und zu 28 Prozent den Stadtwerken Wien gehört. Es handelt sich also quasi um ein Staatsunternehmen mit Börsennotiz.
Fazit: Die Kapriolen an den Energiemärkten sorgen bei EVN für eine bisher kaum gekannte Volatilität auf der Ertragsseite. Das Unternehmen verdient jedoch gutes Geld und ist ein verlässlicher Dividendenzahler. Die EVN-Aktie ist trotz des Malus eines Staatsbetriebes gerade für konservative Anleger einen Blick wert. Der Abschlag zum inneren Wert dürfte so schnell zwar nicht aufgeholt werden, Kurse zwischen 20 und 30 Euro sollten mittelfristig aber allemal wieder drin sein.
Jahr | 2020/2021 | 2021/2022 | 2022/2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 2,39 | 4,06 | 4,10 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,83 | 1,18 | 1,28 |
KGV | 10 | 15 | 14 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,52 | 0,52 | 0,56 |
Dividendenrendite | 2,81 % | 2,81 % | 3,03 % |
*e = erwartet |
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