Analyse
12:15 Uhr, 21.02.2023

EVN - Starker Jahresauftakt!

Um knapp 30 Prozent ist die EVN-Aktie in den letzten beiden Monaten gestiegen. Die gute Entwicklung um ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 untermauert den Anstieg auch fundamental.

Erwähnte Instrumente

  • EVN AG - WKN: 878279 - ISIN: AT0000741053 - Kurs: 21,150 € (L&S)

Mit einem Umsatzanstieg im Konzern von knapp 30 Prozent auf 1,17 (Vorjahr 0,90) Mrd. EUR ist der Energieversorger aus Österreich gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Noch stärker legten die Ergebniskennzahlen zu. Das EBITDA kletterte um rund 40 Prozent auf 281,7 (VJ 201,9) Mio. EUR und das EBIT um 55 Prozent auf 201,1 (VJ 129,5) Mio. EUR. Unter dem Strich verblieb ein um mehr als 80 Prozent höheres Konzernergebnis in Höhe von 149,4 (VJ 81,5) Mio. EUR bzw. ein Ergebnis je EVN-Aktie von 0,84 (VJ 0,46) Euro.

Ursächlich für die erfreuliche Geschäftsentwicklung waren höhere Preise in der erneuerbaren Energieerzeugung, höhere Absatzpreise für Wärme sowie Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften. Der im Dezember erstmalig auf Überschusserlöse aus der Stromerzeugung zu entrichtende Energiekrisenbeitrag machte sich im Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um ca. 90 Prozent auf 47,7 Mio. EUR bemerkbar. In diesem Posten sind allerdings auch noch Forderungsabschreibungen enthalten.

Positiv anzumerken ist, dass alle Geschäftsbereiche schwarze Zahlen geschrieben haben. Der EBIT-Anteil des Bereichs Energie steuerte mit 62,4 (VJ 29,8) Mio. EUR den größten Anteil zum Ergebnis bei. Auf die Erzeugung entfielen 55,7 (VJ 46,3) Mio. EUR und auf das Segment Netze 31,8 (VJ 42,9) Mio. EUR. Hier machte sich der bislang milde Winter und ein daraus resultierender Mengenrückgang negativ bemerkbar. Im Bereich Südosteuropa gelang mit einem EBIT von 26,8 (VJ minus 12,0) Mio. EUR der Turnaround.

Der operative Cashflow lag im ersten Quartal aufgrund des Ergebnisanstiegs bei 309,4 (VJ 204,4) Mio. EUR. Die bilanzielle Situation ist gewohnt solide. Der Rückgang des Eigenkapitals auf 6,39 (VJ 7,08) Mrd. EUR trotz des Quartalsgewinns liegt daran, dass im Eigenkapital auch die negativen Effekte aus erfolgsneutralen Bewertungen von Beteiligungen abgebildet werden. Die Eigenkapitalquote lag zum Stichtag mit 58,2 Prozent dennoch auf dem Niveau vom Geschäftsjahresende 2021/2022, als die Quote sich auf 58,9 Prozent stellte.

Ein Wermutstropfen ist der Anstieg der Nettoverschuldung auf 1,58 (VJ 0,91), wodurch sich auch das Gearing auf 24,7 (VJ 12,8) Prozent deutlich erhöhte. Der Anstieg ist zum einen der nach wie vor hohen Investitionstätigkeit und zum anderen dem Aufbau des Working Capitals geschuldet.

Tiefstapelei beim Ausblick?

Der Ausblick auf das Gesamtjahr kommt einem angesichts des starken ersten Quartals sehr konservativ vor. So erwartet das EVN-Management „nur“ ein Konzernergebnis, welches sich in einer Spanne von 190 bis 250 Mio. EUR an der Höhe des Vorjahreswertes von knapp 210 Mio. EUR orientieren soll. Die Dividende soll zumindest stabil bei 0,52 Euro je EVN-Aktie gehalten werden.

Fazit: Aufgrund des Kursanstiegs in den letzten Monaten hat sich der die Differenz zwischen Börsenkurs und innerem Wert der Aktie zumindest etwas abgebaut. Auf den hohen Abschlag hatten wir in unserem letzten Artikel zu EVN bereits hingewiesen. Für sicherheitsorientierte Anleger ist die EVN-Aktie in meinen Augen nach wie vor interessant.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,06 4,10 4,12
Ergebnis je Aktie in EUR 1,18 1,20 1,25
KGV 18 18 17
Dividende je Aktie in EUR 0,52 0,52 0,54
Dividendenrendite 2,45 % 2,45 % 2,55 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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