EUR/USD - Szenarien zur Brexit-Entscheidung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Szenario 1: Die EU-Befürworter setzen sich durch
Sollte sich das Lager der EU-Befürworter im heutigen Referendum durchsetzen, ist im ersten Schritt mit einer signifikanten Stärke des britischen Pfund gegen den US-Dollar, aber auch mit einer Stärke des EUR/USD zu rechnen. Inwiefern eine EUR-Stärke dann mittelfristig Bestand haben wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Kurzfristig wäre ein "Überschießen" auf der Oberseite denkbar, das heißt die Bollinger Bänder im Tageschart werden kurzzeitig deutlich überboten. Hier ist durchaus ein Anstieg in den Bereich 1,1575 USD bis 1,1650 USD vorstellbar noch im Wochenverlauf.
Das Zwischenhoch vom 3. Mai lag im Bereich 1,1610 USD. Dies wäre ein realistisches Ziel im Falle eines eindeutigen Votums pro-EU. Spätestens im Bereich 1,1610/50 USD muss dann aber mit erster nennenswerter Gegenwehr der Bären gerechnet werden, sollte es zu dem skizzierten Ausreißer auf der Oberseite kommen. Ob eine kurzfristige Erleichterungsrally dann jedoch tatsächlich einen nachhaltigen neuen Aufwärtstrend einleiten könnte steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Szenario 2: Die EU-Gegner setzen sich durch
Die jüngsten Umfrageergebnisse zeigen allesamt einen leichten Vorteil für das "Bremain"-Lager, also diejenigen, die ein Verbleiben in der EU präferieren. Laut den aktuellen Buchmacherquoten wäre ein Brexit (Quote 4,2) also eine relativ große Überraschung - zumindest für die Finanzmärkte. Das britische Pfund und die globalen Aktienindizes haben in den vergangenen Tagen bereits deutlich zulegen können, der Finanzmarkt spekuliert also auf einen Verbleib in der EU.
Sollten sich die EU-Gegner jedoch (wider Erwarten müsste man in dem Fall sagen) durchsetzen und es kommt zum so genannten "Brexit" dürften einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt werden. Dementsprechend muss in diesem Szenario mit deutlich größeren Verwerfungen am Devisenmarkt und somit auch und vor allem beim EUR/USD gerechnet werden.
Da ein Austritt Großbritanniens kurz- und mittelfristig nachhaltig negative Effekte auf die EU und somit auch den Euro haben dürfte ist in diesem Fall mit einer nachhaltigen Abwärtsbewegung zu rechnen, ein neuer Bullenmarkt im EUR/USD würde mittelfristig sehr unwahrscheinlich.
Ein "Brexit" dürfte die Märkte wie gesagt auf dem falschen Fuß erwischen. Es ist zwar davon auszugehen, dass sämtliche Zentralbanken Liquidität zur Verfügung stellen würden, aber es muss dennoch zunächst mit relativ großen Abschlägen gerechnet werden. Die charttechnische Unterstützung im Bereich 1,1130 USD dürfte aller Voraussicht nach quasi "überrannt" werden.
Vielmehr müsste relativ zügig mit Abgaben in den Bereich 1,0700 bis 1,0900 USD gerechnet werden in den kommenden Handelstagen. In diesem Bereich ist dann aber selbst im Falle eines "Brexit" zunächst wieder mit verstärktem Kaufinteresse zu rechnen. Mittel- und langfristig wären in diesem Szenario aber durchaus wieder Kurse im Bereich 1,04 bis 1,05 USD denkbar. Ja sogar die viel besungene "Parität" - die Sängerknaben waren zuletzt merklich verstummt - dürfte dann relativ zügig wieder hervorgekramt werden. Es wird spannend.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Korrekte Analyse. Die Statements von Herrn Philippson zeigen nun nüchterne Klarheit. Von der Erwartung eines Dollar-Crashs ist nichts mehr zu spüren.
Gute EUR/USD Marken im Falle eines Brexit Votums, 1,11 wird keine Barriere darstellen und sogar die 1,07 duerften gerissen werden in Richtung 1,04. Good luck!