Kommentar
12:36 Uhr, 24.01.2013

Eurozone: Staatsverschuldung steigt weiter

In der Eurozone ist die Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal 2012 weiter gestiegen. Allerdings haben die Sparbemühungen zu einer merklichen Verringerung der Defizite und einer Verlangsamung des Anstiegs der Schuldenquote besonders in Deutschland und Frankreich geführt. Wie Eurostat in dieser Woche mitteilte, erhöhte sich die Schuldenquote der Eurozone insgesamt von 89,9% im Vorquartal auf 90,0% im dritten Quartal 2012. Ein Jahr zuvor hatte der Schuldenstand noch bei 87,1% gelegen.

In den Krisenstaaten steigt die Verschuldung derweil munter weiter. Die Konsolidierungsbemühungen haben teilweise noch nicht einmal zu einer Verlangsamung des Anstiegs der Schuldenquote geführt, weil das BIP in einigen Staaten mindestens so schnell einbricht, wie die Staaten ihre Ausgaben kürzen.

In 14 der 27 EU-Staaten lag der öffentliche Schuldenstand im dritten Quartal 2012 über der Maastricht-Quote von 60%. In fünf Mitgliedsstaaten, die alle den Euro als Währung haben, betrug die Schuldenquote sogar mehr als 90%.

Fazit: Die Konsolidierungspolitik in den Krisenstaaten führt bislang kaum zum gewünschten Erfolg. Die Staatsdefizite haben sich zwar verringert, allerdings führt die einbrechende Wirtschaftsleistung zu einer weiter rasant steigenden Schuldenquote. Mit ihrem Versprechen, unter Bedingungen unbegrenzt Staatsanleihen der Krisenstaaten zu erwerben, hat die EZB zwar für eine deutliche Entspannung in der Schuldenkrise gesorgt, wie sich an den gesunkenen Refinanzierungskosten der Schuldenstaaten ablesen lässt. Langfristig kann die Krise aber nur überwunden werden, wenn die Wirtschaft in den angeschlagenen Staaten wieder auf den Wachstumspfad zurückkehrt und die Staatsausgaben weiter gekürzt werden. Beide Ziele lassen sich aber nur gleichzeitig verwirklichen, wenn die Schuldenstaaten deutlich wettbewerbsfähiger werden und sich die Produktivität ihrer Wirtschaft deutlich erhöht. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Oliver Baron

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