Kommentar
11:11 Uhr, 31.05.2024

Eurozone: Inflationsrate zieht deutlich an

Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Mai wieder beschleunigt, wie die europäische Statistikbehörde auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat.

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai um 2,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich die Teuerung stärker beschleunigt als erwartet. Im April hatte die Inflationsrate 2,4 % betragen. Volkswirte der Banken hatten für Mai im Mittel mit 2,5 % gerechnet. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Vorläufige Inflationsdaten aus Deutschland hatten bereits am Mittwoch gezeigt, dass sich die Geschwindigkeit des Preisauftriebs wieder zunimmt.

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In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise im Mai nach vorläufigen Angaben mit einer Jahresrate von 2,9 %. Hier waren 2,7 % erwartet worden, nach ebenfalls 2,7 % im April.

Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich im Mai mit einer Jahresrate von 2,6 %. Die Energiepreise erhöhten sich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 %.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,2 %, nach einem Plus von 0,6 % im Vormonat. In der Kernrate ohne Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel wurde im Vergleich mit dem Vormonat ein Anstieg um 0,4 % verzeichnet. Im April hatte der Anstieg bei 0,7 % gelegen.

Fazit: Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im Mai stärker beschleunigt als erwartet. Dies dürfte den Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche am Donnerstag besonders spannend machen. Denn eigentlich hatte die EZB für den Zinsentscheid am 6. Juni recht deutlich signalisiert, dass der Leitzins zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie wieder gesenkt werden könnte. Doch die jetzt wieder zu verzeichnende Beschleunigung der Teuerung passt nicht wirklich zu Zinssenkungen und zeigt, dass der hohe Preisauftrieb auch in Europa ein Problem bleibt.

Heute um 14.30 Uhr werden noch mit Spannung erwartete Inflationsdaten aus den USA veröffentlicht. Die sogenannte PCE-Kernrate, die heute veröffentlicht wird, gilt im Gegenzug zu den Verbraucherpreisdaten (CPI) als das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank Fed.

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