Inflation in Deutschland wieder etwas höher
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Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,4 %, wie das Statistische Bundesamt am Nachmittag auf vorläufiger Basis mitteilte. Damit hat das Tempo des Preisanstiegs wieder etwas zugelegt. Im April und März hatte die Jahresveränderungsrate bei 2,2 % gelegen. Die Volkswirte der Banken hatten für Mai ebenfalls mit einer Beschleunigung der Inflationsrate auf 2,4 % gerechnet. Am Vormittag hatten vorläufige Inflationsdaten aus einzelnen Bundesländern bereits gezeigt, dass die Geschwindigkeit des Preisauftriebs wieder etwas zugenommen hat.
Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werden, blieb den vorläufigen Daten zufolge konstant bei 3,0 %. Die Energiepreise lagen im Mai um 1,1 % niedriger als im Vorjahresmonat, die Nahrungsmittelpreise um 0,6 % höher.
Im Vergleich mit dem Vormonat März stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 %. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %, nach einem Anstieg um 0,5 % im April.
Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index beschleunigte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Mai deutlicher als erwartet auf eine Jahresrate von 2,8 %. Erwartet wurden 2,7 %, nach 2,4 % im April.
Fazit: Wie erwartet hat sich die Teuerung in Deutschland im Mai wieder etwas beschleunigt. Dies kommt nicht völlig unerwartet und liegt auch an Basiseffekten, die sich aus dem Vorjahresvergleich ergeben. Vor allem im Dienstleistungssektor bleibt die Inflation strukturell über dem 2%-Ziel der EZB. Vorläufige Inflationsdaten aus der Eurozone werden am Freitag veröffentlicht, bevor dann in der kommenden Woche am 6. Juni der nächste EZB-Zinsentscheid ansteht. Trotz der sich im Mai wieder etwas beschleunigenden Inflation könnte die EZB eine Zinssenkung verkünden, so die Erwartungen des Marktes. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane sagte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der "Financial Times" zwar, dass die EZB voraussichtlich das gesamte Jahr über restriktiv in ihrer Geldpolitik bleiben müsse, deutete aber trotzdem eine Zinssenkung für den Entscheid am 6. Juni an.
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