Fundamentale Nachricht
11:37 Uhr, 30.09.2015

Eurozone: Inflationsrate wieder im negativen Bereich

Die lockere Geldpolitik der EZB hatte bisher nicht den gewünschten Effekt auf das Preisniveau. Wird das Volumen des QE-Programms jetzt erhöht?

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Erstmals seit März ist die Inflationsrate in der Eurozone wieder in den negativen Bereich gefallen. Die jährliche Inflationsrate ging von plus 0,1 Prozent im August auf minus 0,1 Prozent im September zurück, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte.

Verantwortlich für den Rückfall in die Deflation war der deutliche Rückgang der Ölpreise. So mussten die Verbraucher für den Bereich Energie im September insgesamt 8,9 Prozent weniger Geld ausgeben als ein Jahr zuvor.

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Insgesamt entfernt sich die Inflationsrate immer deutlicher vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Inflationsrate von unter, aber nahe zwei Prozent anstrebt. Damit dürften Spekulationen über eine Ausweitung des QE-Programms der EZB neuen Auftrieb erhalten.

Seit März 2015 kauft die EZB mit einem monatlichen Volumen von 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um so Inflation und Konjunktur anzukurbeln und eine gefährliche Deflationsspirale aus sinkenden Preisen und nachlassender wirtschaftlicher Aktivität zu verhindern. Während die Kreditvergabe durch die lockere Geldpolitik der EZB inzwischen wieder angekurbelt werden konnte, ist der erhoffte Effekt auf das Preisniveau bisher ausgeblieben.

EZB-Präsident Mario Draghi und andere Mitglieder des EZB-Rats hatten in den vergangenen Monaten bereits angedeutet, dass Volumen, Dauer und Zusammensetzung des QE-Programms angepasst werden könnten, wenn dies notwendig werden sollte.

In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankenden Preise für Nahrungsmittel, Energie sowie Alkohol und Tabak nicht berücksichtigt werden, lag die Inflationsrate im September bei plus 0,9 Prozent. Dies ist zwar noch deutlich im positiven Bereich, liegt aber ebenfalls unter dem Ziel der EZB.

Wichtiger als die aktuelle Inflationsrate sind für die EZB in der Regel die mittelfristigen Inflationserwartungen. Diese sind aber ebenfalls in einem hohen Maße von der aktuellen Inflationsrate abhängig.

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11 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Zudem bin ich fuer den Umbau des Berliner Flughafens zum Fluechtlingslager. Wenigstens DAS werden diese Looser doch fertigbringen.

    12:56 Uhr, 30.09.2015
    1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Man muss sich mal die Geldmengen vor Augen halten , die bisher und bis zum Ende des angekuendigten Programms WOHIN eigentlich gelaufen sind/laufen werden!? Ergebniss bisher: DEFLATION und Rezession und ein Lohngefuege auf dem Stand der spaeten 70er des letzten Jahrhunderts. Wenn man ein Instrument einsetzt , das OFFENSICHTLICH weitere Zerstoehrung anrichtet und keine Verbesserung bringt, nennt man das vorsaetzliches Zerstoehren. Draghi hat offensichtlich den Auftrag Europa und BESONDERS D plattzubuegeln um seinen Herren den $ zu erhalten.

    12:50 Uhr, 30.09.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Man hat den Eindruck es mit sturen Dummkoepfen zu tun zu haben. WAS bitte soll es bringen noch mehr Geld zu erschaffen. Es wurden bereits global unfassbare Mengen Geld aus dem Nichts erschaffen und wanderten direkt in die Papieranlagen ohne die Wirtschaft auch nur zu streifen. Es wurde praktisch NULL Mehrwert geschaffen , nur mehr ZAHLEN und Pixelbilder geschoehnt. Man kann das wohl bis zum totalen Zusammenbriuch weitertreiben. Was ich nicht verstehe ist: Wenn eine Handlung keinen gewuenschten Effekt zeigt, wie kann man dann an diesen gewuenschten Effekt durch widerholen der Handlung glauben? Mich duenkt, die Welt der Boersen und Finanzen sind in ihrem eigenen Irrsin gefangen. Nur.......wie lange mag das noch gut gehen? Japan faehrt GANZ GENAU diewse Schiene seit vielen Jahren.....und ? Effekt gleich NULL.

    12:39 Uhr, 30.09.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Marco Soda
    Marco Soda

    Mit volkswirtschaftlicher Notwendigkeit kann ich das Streben nach Inflation sowieso nicht in Zusammenhang bringen.

    Mit einer starken Inflation entschuldet sich der Staat, das ist der Nutzen für die Volkswirtschaft

    12:26 Uhr, 30.09.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Trading2001
    Trading2001

    Warum kauf der Herr Draghi nicht einfach den Ölmarkt leer? Dann haben wir Inflation. Mit volkswirtschaftlicher Notwendigkeit kann ich das Streben nach Inflation sowieso nicht in Zusammenhang bringen. Wenn die Geldmenge steigt bekomme ich nicht automatisch mehr Lohn und wenn die Gewinne der Konzerne steigen auch nicht. Unsere Wirtschaftsweisen haben den Zusammenhang von Wirtschaftspolitik, Steuern, Realklöhnen und ihrer eigenen kleinen Rolle noch nicht begriffen. Wenn Max Mustermann mehr Geld in der Tasche hat, dann wird er es ausgeben, wenn aber die Banken nur an Leute Kredit geben, die schon reich sind, dann werden die damit nur Immobilien- Aktien- und sonstige Preisblasen nähren, aber nichts davon in die reale Wirtschaft pumpen! Oder glaubt irgendwer, die Milliarden die von der EZB ins System gepumpt werden werden verkonsumiert? Dann gebt das Geld doch dien Flüchtlingen! Da ist mehr geholfen als die letzten 7 Jahre mit mit allen Hilfspaketen zusammen und dann fließt das Geld auch in den Konsum und trägt zum Aufschwung bei.

    12:21 Uhr, 30.09.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Unentschieden
    Unentschieden

    Natürlich wird der durchgeknallte Italiener das Programm ausweiten - koste es, was es wolle.

    Die oberen 10.000 müssen schließlich bei Laune gehalten werden!

    11:48 Uhr, 30.09.2015

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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