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11:00 Uhr, 06.09.2024

Eurostat revidiert BIP-Wachstum 2Q auf 0,2% - Produktivität sinkt

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Das Wirtschaftswachstum des Euroraums ist im zweiten Quartal 2024 etwas schwächer als bisher angenommen gewesen. Wie die Statistikbehörde Eurostat im Rahmen einer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Volkswirte hatten eine Bestätigung der vorherigen Schätzung von 0,3 Prozent prognostiziert. Die Jahreswachstumsrate von 0,6 Prozent wurde bestätigt. Im ersten Quartal war das BIP um 0,3 Prozent auf Quartals- und 0,5 Prozent auf Jahressicht gestiegen.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sanken im zweiten Quartal um 0,1 (erstes Quartal: plus 0,3) Prozent. Die Konsumausgaben des Staates stiegen dagegen um 0,6 (plus 0,1) Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen verringerten sich um 2,2 (minus 1,8) Prozent. Die Ausfuhren stiegen um 1,4 (plus 1,1) Prozent und die Einfuhren um 0,5 (minus 0,6) Prozent.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, ging die Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunde gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,2 (minus 0,2) Prozent zurück und die je Erwerbstätigem um 0,3 (minus 0,4) Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hofft, dass die Unternehmen einen Teil des Lohnkostenanstiegs über eine höhere Produktivität abfedern können, sodass sie ihre Preise nicht ganz so stark erhöhen müssen.

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg auf Quartalssicht um 0,2 (plus 0,3) und auf Jahressicht um 0,8 (plus 1,0) Prozent. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden nahm auf Quartalssicht um ebenfalls 0,2 (plus 0,3) Prozent zu und auf Jahressicht um 1,4 (0,3) Prozent.

Die Zahlen beinhalten laut Eurostat-Mitteilung Benchmark-Revisionen von Deutschland, Estland, Irland, Frankreich, Malta, den Niederlanden und Slowenien. Alle Schätzungen in dieser Mitteilung können im Rahmen der für den 18. Oktober 2024 geplanten t+110-Datenbank-Aktualisierung revidiert werden, welche die Auswirkungen der Benchmark-Revisionen der Länder, sofern verfügbar, berücksichtigt.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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