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10:27 Uhr, 12.03.2012

Europas Luftfahrtunternehmen gehen auf die Barrikaden

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Berlin/ Paris/ London (BoerseGo.de) - Europas Luftfahrtunternehmen warnen laut einem Zeitungsbericht in einem Protestschreiben an die Regierungschefs mehrerer Länder vor einem Handelskrieg. Grund sei die seit Jahresbeginn gültige einseitige Einbeziehung der Luftfahrtgesellschaften in den europäischen Emissionshandel (ETS), schreibt die Tageszeitung "Die Welt" am Montag. Das Handelssystem habe "bereits zu ersten konkreten Strafmaßnahmen" von Ländern geführt, die sich gegen das ETS aussprechen, heißt es in dem gemeinsamen Brief der Vorstandsvorsitzenden von Airbus, Lufthansa, Air Berlin und MTU an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weitere Regierungschef. Der Brief liegt der "Welt" vor.

Am stärksten betroffen sei derzeit der europäische Flugzeugbauer Airbus. Allein die chinesische Regierung habe Bestellungen von Airbus-Flugzeugen im Wert von zwölf Milliarden Dollar auf Eis gelegt, heißt es laut "Welt" in dem Brief. Europas Airlines klagen darüber, dass sie sich auf höhere Kosten bzw. Umsatzverluste einstellen müssten. So habe Indien bereits angekündigt, dass Verkehrsrechte nicht verlängert werden. Russland habe zusätzliche Überfluggebühren angekündigt.

Der Streit um den Emissionshandel dürfe nicht auf dem Rücken der Unternehmen ausgetragen werden, wird in dem Protestschreiben betont. Das Problem "der durch die internationale Luftfahrt verursachten Emissionen" können nur auf globaler Ebene angemessen gelöst werden. Die internationale Zivilluftorganisation ICAO wolle bis Ende 2012 dazu einen Vorschlag vorlegen.

Seit Jahresbeginn müssen alle Airlines, die in Europa starten oder landen, ausreichend Emissionsrechte besitzen. Etwa 85 Prozent davon werden ihnen von den EU-Staaten gratis zugeteilt, den Rest müssen sie über die Börse zukaufen. Der Emissionshandel soll den übermäßigen Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid eindämmen. Wichtige Handelspartner wie China und die USA wehren sich aber heftig gegen die Einbeziehung ihrer Fluglinien in das Emissionssystem.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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