Fundamentale Nachricht
10:08 Uhr, 20.09.2018

Europas Kreditmärkte blicken gespannt nach Rom

Die Volatilität wird bis zur Vorstellung des neuen italienischen Haushalts Ende des Monats nach Einschätzung von Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co., ein steter Begleiter auf den europäischen Märkten bleiben.

New York (GodmodeTrader.de) - Italien ist das beherrschende Thema an den europäischen Kreditmärkten. Die Verhandlungen über den nächsten Staatshaushalt Italiens stehen an. Nachdem das Land die europäischen Finanzmärkte im Mai bereits negativ beeinflusst hat, machen sich viele Investoren auf einen turbulenten Herbst gefasst, wie Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co., in einem aktuellen Kommentar zur Lage am Kreditmarkt schreibt.

Dass sich das Wirtschaftswachstum innerhalb der Eurozone seit ihrem Höchststand 2017 indes leicht abgeschwächt habe, sei in diesem Zusammenhang eher kein Grund zur Sorge. Die Konjunkturlage sei weiterhin gut und die Wirtschaftsentwicklung liege über dem Potentialwachstum. Alles deute auf ein weiter stabiles Wachstum innerhalb der Eurozone hin, heißt es weiter.

„Wenn da nicht Italien wäre. In der Tat dürften die dort bevorstehenden Haushaltsverhandlungen wahrscheinlich die Stimmung innerhalb der breiteren Eurozone kurzfristig beeinflussen. Die Volatilität wird deswegen vorerst ein steter Begleiter auf den europäischen Märkten bleiben, zumindest solange, bis der neue Haushaltsplan Ende des Monats vorgestellt wird“, so McEachern.

In den kommenden Wochen würden deswegen einige Investoren lieber auf Nummer sicher gehen, während andere nach Chancen suchten. Der teils deutliche Anstieg der Renditen könnte allerdings ein Hinweis darauf sein, dass der Markt bereits einen Großteil des Risikos eingepreist habe. Dazu passe, dass die jüngsten Äußerungen aus Italien die Märkte wieder etwas beruhigen konnten, heißt es weiter.

„Beim Blick auf das Bewertungsniveau haben sich die europäischen Kreditmärkte im Laufe des Sommers vergünstigt — was sie nun vor allem im Vergleich zu den US-Märkten wieder attraktiv erscheinen lässt. Dieses Bild könnte sich mit noch attraktiveren Bewertungen sogar noch weiter aufhellen, sollte der italienische Haushalt erfolgreich verabschiedet werden. Im Falle eines besonders konstruktiven Haushalts könnte der Markt sogar weiter anziehen“, so McEachern.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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