Europäische Unternehmen: Im Export liegt der Gewinn
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Frankfurt (BoerseGo.de) -„Die Aussichten für europäische Aktien sind gut“, sagt Andrew King, Fondsmanager für europäische Aktien bei BNP Paribas Investment Partners. „Viele europäische Unternehmen stehen besser da als ihre Pendants aus anderen Industrieländern. Europa ist Heimat zahlreicher Global Player, 60 davon sind Weltmarktführer in ihrer jeweiligen Branche, beispielsweise Unternehmen aus der Automobil- oder Luxusgüter-Industrie. Etwa die Hälfte des Umsatzes wird außerhalb Europas erzielt, zunehmend in den Schwellenländern. Damit gleichen sie die Wachstumsschwäche der europäischen Wirtschaft aus.“
Europäische Unternehmen fuhren in einem anspruchsvollen Umfeld im vergangenen Jahr eine Nettoumsatzrendite von durchschnittlich sieben Prozent ein. Diese liquiden Mittel stehen ihnen für Dividenden, Investitionen oder für Zukäufe zur Verfügung. „Neben der soliden Verfassung der Unternehmen spricht aber noch ein weiteres Argument für den europäischen Aktienmarkt“, erläutert King. „Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des MSCI-Europe 2012 ist mit 10,7 deutlich niedriger als etwa der S&P 500 mit 12,7 oder der Nikkei-Index mit 13. Damit sind die europäischen Titel deutlich günstiger als vergleichbare Titel aus Amerika oder Asien.“
In Europa lag die Dividendenrendite im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 4,7 Prozent doppelt so hoch wie in den USA. Auch die Verzinsung deutscher zehnjähriger Staatsanleihen konnte da nicht mithalten: Sie lag mit unter zwei Prozent sogar deutlich unter der Inflationsgrenze. Die Differenz zwischen Dividendenrenditen und Anleihenrenditen war in den vergangenen 40 Jahren nur selten höher. In Verbindung mit ihrer hohen Liquidität sind sie somit eine ernsthafte Alternative zu Staatsanleihen.
King sieht rentable Unternehmen in Branchen mit hohen Markteintrittshürden. Hier sind Unternehmen eher in der Lage, Preise durchzusetzen und schwierige Marktphasen zu bestehen – und erzielen oft höhere Gewinne als Unternehmen in stärker fragmentierten Branchen. Um den Konzentrationsgrad eines Sektors zu bestimmen verwendet King den von amerikanischen Ökonomen entwickelten Herfindahl-Hirschman-Index.
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