Europäische Unternehmen auf der Überholspur
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Die Weltaktienmärkte legten in der vergangenen Woche mit 3,4% kräftig zu. Vor allem Europa entwickelte sich mit 4,1% sehr positiv, während die USA nur durchschnittlich performten. Die Aktienmärkte profitierten von Hoffnungen auf eine Zinspause. „Gleichzeitig wurden in diesem Umfeld die guten europäischen Gewinndaten besonders positiv aufgenommen“, berichtet Europa-Experte Frank Gänsch. „Dabei sorgten hervorragende Berichte von DaimlerChrysler und VW für einen Anstieg von knapp 7% beim STOXX-Automobilindex. Zu erwähnen sind auch ExxonMobil und Royal Dutch, die dem Energieindex einen Anstieg von knapp 5% bescherten. Darüber hinaus gibt es keine eindeutige Differenzierung der Sektoren nach zyklischem bzw. defensivem Charakter.“ Positiv ist, dass die für die weitere Existenz des Börsenaufschwungs wichtigen Aufwärtstrendlinien bei S&P500 und DAX stabil geblieben sind und erneuten Halt für mögliche Rückschläge bieten sollten.
Für die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten muss die Gewinnsituation in USA und Europa beleuchtet werden. In USA verläuft die Gewinnberichterstattung durchwachsen, was daran liegt, dass die eigentlichen Gewinne für das 2. Quartal zwar über den Erwartungen liegen, im Gegensatz dazu aber die Gewinnaussichten enttäuschen. Das liegt daran, dass sich die aufkommenden Konjunktursorgen zwangsläufig in niedrigeren Gewinnwachstumsraten ausdrücken. In Europa dagegen sieht es wesentlich freundlicher aus: „Die starke Binnennachfrage sorgt für eine positivere Einschätzung bei den Frühindikatoren“, sagt Gänsch. „Zudem haben hiesige Unternehmen immer noch ausreichende Restrukturierungspotenziale. Diese sorgen dafür, dass auch die weiteren Gewinnaussichten, zumindest gegenüber den USA, besser eingeschätzt werden. Insofern sollte das Gewinnsentiment das Geschehen an den europäischen Märkten in den nächsten zwei Wochen weiterhin positiv beeinflussen.“ In Deutschland berichten in dieser Woche wichtige DAX-Unternehmen, darunter Deutsche Bank, Deutsche Post, MAN, Metro (Dienstag), Altana, BASF, Deutsche Börse, Henkel (Mittwoch), Continental, FMC, Münchener Rück (Donnerstag). Danach stehen dann wieder Konjunkturindikatoren im Mittelpunkt. Deren Aussichten sollten sich jedoch weiterhin eintrüben. Insofern fällt es schwer zu prognostizieren, ob der aktuelle Stimmungsumschwung die Aktienmärkte nachhaltig aus ihren Seitwärtsbewegungen herausführen kann. Da sich die geopolitische Lage nicht gebessert hat und die Hurrikan-Saison in den USA vor ihrem Höhepunkt steht, sind Korrekturen über einen höheren Ölpreis immer wieder denkbar.
Trotz der EZB-Sitzung am Donnerstag, von der wir eine Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte von aktuell 2,75% auf dann 3% erwarten, werden auch in dieser Woche die wichtigsten Einflussfaktoren auf den Rentenmarkt von den USA kommen. Hier werden der ISM-Indikator, der wichtigste konjunkturelle Frühindikator, Inflationszahlen sowie Zahlen zur Entwicklung am Arbeitsmarkt veröffentlicht. Insgesamt erwarten wir von der konjunkturellen Seite schwache Daten mit einem Rückgang beim ISM-Indikator und einem Stellenaufbau am Arbeitsmarkt von nur leicht über 100 Tausend Arbeitnehmern. Gleichzeitig rechnen wir damit, dass die wichtige Kerninflationsrate weiter angestiegen ist. In Euroland selbst erwarten wir leichte Rückgänge bei den Einkaufsmanager-Indizes und einen verbesserten Einzelhandelsumsatz (z.T. WM-bedingt). Insgesamt dürfte sich der Rentenmarkt bei der erwarteten EZB-Zinserhöhung und den Vorgaben aus den USA in etwa seitwärts um die 116,50 im Bund-Future bewegen.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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