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09:48 Uhr, 16.10.2012

Europäische Hersteller werden ihre Autos nicht los

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Brüssel (BoerseGo.de) - Der europäische Automarkt steckt mitten in der Krise. Dies zeigen die aktuellen Absatzzahlen für September, die der europäische Branchenverband Acea am Dienstag veröffentlichte. Den Angaben zufolge sind die PKW-Neuzulassungen in Europa im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 10,8 Prozent auf 1.099.264 Fahrzeuge gesunken. Der abermalige Rückgang der monatlich erhobenen Verkaufszahlen ist der zwölfte in Folge.

In den neun Monaten von Januar bis September 2012 ging die Zahl der Neuzulassungen um 7,6 Prozent auf 9.368.327 Autos zurück. Mit Ausnahme von Großbritannien (+ 8,2 %) verzeichneten die übrigen großen Märkte wie Frankreich (- 17,9 %) oder Italien (- 25,7 %) eine harte Landung. Der spanische Markt brach um 36,8 Prozent ein. Auch in Deutschland ging es mit einem herben Minus von 10,9 Prozent nach unten.

Volkswagen verzeichnete in Europa einen Rückgang von 8 Prozent. BMW erzielte noch einen Zuwachs von 4,4 Prozent, Daimler muss ein Minus von 6,9 Prozent verschmerzen. Besonders betroffen von der Flaute im September ist der französische Hersteller Renault mit einem Minus von 29,5 Prozent. Der französische Konkurrent PSA Peugeot Citroen (minus 8,1 Prozent) kam noch mit einem blauen Auge davon. Der italienische Hersteller Fiat beklagte einen Rückgang von 18,5 Prozent.

Weltweit betrachtet zeigen sich nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nur die Märkte in den USA sowie Russland mit zweistelligen Zuwachsraten im September robust. In China ging es nur marginal nach oben.

Nach Ansicht des Präsidenten des Branchenverbands VDA, Matthias Wissmann, muss die Industrie in Europa gestärkt werden. Wissmann kritisierte die strengen Umweltvorschriften für seine Branche und bezeichnet diese als wachstumsbehindernd. „In einer Situation, in der die weltweiten Klimaschutzanstrengungen nur sehr langsam vorankommen, wäre es verkehrt, wenn Europa im Alleingang die Ziele immer weiter verschärfen würde“, sagte Wissmann der Zeitung „Die Welt“ vom Dienstag. Europas Wirtschaft könne nicht nur auf Basis neuer Technologien wie Wind oder Solar leben. Das beschreibe einfach nicht die wirtschaftliche Realität von heute oder morgen. Trotzdem würden die europäischen Klimaschutzziele nicht der Industriepolitik zum Opfer fallen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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