„Europa wird der große Gewinner einer Euro/US-Dollar-Parität sein“
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) – „Die anhaltende Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar ist ein Gewinn für Europa: Die Beschäftigten profitieren, da der schwache Euro ihre Arbeitsplätze sichert, die Anleger profitieren, da ihre Vermögenswerte steigen, und die Regierungen profitieren, weil der schwache Euro ihnen Rückenwind gibt, um Reformen umzusetzen. Das Erreichen der Euro/US-Dollar-Parität bewerte ich aber nur noch als einen wichtigen symbolischen Anlass, der für Schlagzeilen sorgt. Die viel wichtigere fundamentale Entwicklung hat schon lange vorher begonnen. Sollte die US-Notenbank Federal Reserve beginnen, die Zinsen anzuheben, wird der Euro weiter fallen“, schreibt Steven Bell, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft F&C Investments und Co-Fondsmanager des F&C Euro Macro Global Bond Fund, in einem aktuellen Marktkommentar.
Der schwache Euro habe nicht nur die Kurse am europäischen Aktienmarkt nach oben getrieben, sondern auch die extrem niedrigen europäischen Zinssätze in den Rest der Welt exportiert. Die Risiken eines schwachen Euros seien aus volkswirtschaftlicher Sicht vernachlässigbar. Europa müsse dringend für mehr Wachstum sorgen; die Inflation sei außerordentlich gering. Die Schwäche des Euro habe nicht etwa zu einem Vertrauensverlust gegenüber europäischen Vermögenswerten geführt – ganz im Gegenteil, heißt es weiter.
„Unter dem Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit erscheint der Euro als günstig bewertet. Allerdings sind relative Preise nur eine der Messgrößen, die betrachtet werden müssen. Im Hinblick auf die relativen Zinssätze ist der Euro teuer: Warum sollten Anleger einen negativen Euro-Zinssatz in Kauf nehmen, wenn sie leicht einen über Null liegenden US-Zinssatz plus die Wahrscheinlichkeit einer weiteren US-Dollar-Aufwertung haben können?“, so Bell.
Na dann leben wir ja sozusagen im Schlaraffenland :-) ausser das die Banken durch die Null-Zinspolitik kein Geschäftsmodell mehr haben, Importgüter im Preis explodieren und die Beschäftigten freuen sich sicher auch das sie ein immer größer werdenden Teil ihres Einkommens für Wohn.- und Energiekosten aufwenden dürfen weil sich ja die gestiegen Preise der Vermögenswerte (Immobilien) auf die Miete umschlagen. Interessant dürfte es auch werden wenn der Ölpreis wieder auf 70-80 USD steigt, bei EUR/USD Parität sind dann sicher alle sehr begeistert wenn sie nach dem Tanken an der Kasse stehen oder ihre Heizölrechnung im Briefkasten haben. Aber wie immer kann man sich natürlich alles schön reden.