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09:19 Uhr, 05.01.2010

Europa plant milliardenschweres Ökostrom-Projekt

München (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge plant Europa ein milliardenschweres Ökostrom-Projekt. Neun Länder, darunter die Bundesrepublik Deutschland, wollen ihre Ökostrom-Aktivitäten mit einem gemeinsamen Hochspannungsnetz unter der Nordsee bündeln, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". In einigen Jahren sollen Tausende Kilometer Hightech-Kabel Windstrom in weite Teile des Kontinents liefern. Den Informationen zufolge sollen Hochspannungs-Unterseekabel in der Nordsee Windparks auf hoher See vor der deutschen und britischen Küste mit Wasserkraftwerken in Norwegen, Gezeitenmeilern an der belgischen und dänischen Küste sowie Wind- und Solaranlagen auf dem europäischen Festland verbinden. Damit würde erstmals in Europa ein internationales Energienetz über viele Grenzen hinweg entstehen.

Bereits im Dezember hätten Vertreter dieser Länder in Irland eine eingehende Zusammenarbeit beschlossen. Das erste Treffen der nationalen Koordinatoren ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" für den 9. Februar vorgesehen. Noch in diesem Monat sollen die Vorbereitungen in Arbeitsgruppen beginnen. Bis zum Herbst wollen die beteiligten Ministerien eine Absichtserklärung unterzeichnen und einen Zeitplan für die Realisierung des Projekts erarbeiten. Die beteiligten Länder hofften, innerhalb von zehn Jahren ein solches Hochspannungsnetz realisieren zu können, hieß es aus Regierungkreisen.

Das Vorhaben ist teuer. Experten beziffern die möglichen Kosten auf bis zu 30 Milliarden Euro. Doch die Hoffnungen seien gewaltig. Denn eine Vernetzung der europäischen Ökostromprojekte könnte auch das bislang größte Problem bei ihrem Ausbau lösen: Ihre Unbeständigkeit. Ein gemeinsames Netz könnte Wetter-Schwankungen der verschiedenen Energieträger und Regionen ausgleichen und eine verlässliche Versorgung weiter Teile Europas sicherstellen. Zudem könnten Wasserkraftwerke in Norwegen erstmals im großen Stil als Speicher des vor allem in Großbritannien und bald auch in Deutschland produzierten Windstroms dienen. Nur so ließe sich der Anteil der Erneuerbaren an Europas Energieversorgung rasch ausbauen, hieß es weiter.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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