Europa nimmt an Fahrt auf
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Paris (BoerseGo.de) - Die aktuellen Kursniveaus an den Aktienmärkten lassen so manchen Anleger nervös werden. Eine oft gehörte Frage derzeit: Kommt eine größere Korrektur? Im Vergleich zu den Unternehmenszahlen haben die aktuellen Aktienbewertungen in der Tat hohe Niveaus erreicht – hoch, aber fair. So mancher Korrektur-Prophet lässt außer Acht, dass die Eurozone die einzige große Wirtschaftsregion weltweit ist, deren BIP noch immer unter dem Stand des Jahres 2008 liegt. Europa hat also noch enormes ökonomisches Aufwärtspotential, wie Olivier de Berranger, Fondsmanager des defensiven Mischfonds Echiquier ARTY bei La Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Während in vielen anderen Weltregionen die Wirtschaft einen Gang zurückgeschaltet habe, nehme Europa jetzt erst Fahrt auf. Ein Indiz dafür sei, dass die Kreditvergabe an Unternehmen z.B. in Südeuropa merklich zugenommen habe. Konsum und Investitionen der Unternehmen kämen zurück, was auch durch den niedrigen Eurokurs gestützt werde. Aus diesem Grund werde die Wirkung der Notenbank-Liquidität auf die Aktienkurse überschätzt, heißt es weiter.
„Im europäischen Vergleich sind Aktien aus Spanien, Italien und Frankreich unterbewertet – das allerdings zu unrecht. Sie wurden mit niedrigeren Kursniveaus bestraft für ihre „falsche“ Postleitzahl. Das Gegenteil gilt für Deutschland: hier haben wir z.B. Daimler, SAP und Fuchs Petrolub verkauft, da diese Aktien ihre Kursziele erreicht hatten – das ist exemplarisch für den deutschen Aktienmarkt. Mögliche größere Korrekturen sind Chancen für neue Zukäufe, da der gesamtwirtschaftliche Rahmen positiv ist. Auf lange Sicht ist die Performance eines Aktieninvestments nicht so sehr durch Kurssteigerungen getrieben, sondern durch andere Zahlungen des Unternehmens wie Dividenden oder Rückkaufprogramme. Diese sind jetzt ein adäquater Ersatz für fehlende Rendite im Anleihesektor und dafür sollten Anleger in den nächsten Monaten auch eine etwas höhere Volatilität einrechnen. Dabei bieten sich – nicht zuletzt aufgrund des niedrigen Eurokurses – vor allem exportorientierte Unternehmen aus dem Automobil- und Luftfahrtsektor an. Diese Branchen rechnen ihre Kosten in Euro ab, sind jedoch mit ihrem Geschäft weltweit vertreten“, so de Berranger.
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