Europa: Ist der schwache Euro von Bedeutung?
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Düsseldorf (BoerseGo.de) – 2015 ist der europäische Aktienmarkt sichtlich in Fahrt gekommen. Konjunkturoptimismus hat das Sentiment im Markt weiter angetrieben. Darüber hinaus sorgt die anhaltende Euro-Schwäche am Aktienmarkt für verbesserte Gewinnwachstumserwartungen. Aktien aus der Region Europa ex Großbritannien haben damit 2015 die zweitbeste Performance weltweit erzielt, gleich hinter dem boomenden Markt für A-Aktien in China, wie die Fondsgesellschaft Comgest in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Bei Comgest hätten weder die Konjunkturaussichten noch der schwächelnde Euro Auswirkungen auf die Aktienauswahl, die auf qualitativem Wachstum und Mikro-Stärke basiere. Währungsschwankungen hingen naturgemäß mit makroökonomischen Faktoren zusammen und seien daher nur schwer präzise und rechtzeitig vorherzusagen. Auf dieser Basis könnten vielleicht gut kurzfristige Wetten abgeschlossen werden, für die langfristige Aktienauswahl böten sie allerdings keine solide Grundlage. „Wir konzentrieren uns daher auf organisches Wachstum, das die Auswirkungen von Wechselkursveränderungen ausschließt“, heißt es.
In den vergangenen 50 Jahren hätten Länder wie Deutschland, Japan und die Schweiz ihre Vorreiterrolle in vielen Fällen verteidigt oder sogar ausgebaut (beispielsweise in der Fahrzeug- oder Uhrenherstellung), obwohl ihre Währungen jahrzehntelang aufwerteten. Im gleichen Zeitraum hätten andere Länder (wie beispielsweise Großbritannien, Italien, Frankreich sowie die USA bis zu einem gewissen Grad) trotz Abwertung ihrer Währungen einen sukzessiven Verfall ihrer industriellen und produzierenden Basis erlebt. Diese Fakten legten nahe, dass die Währungsaufwertung an sich die Wettbewerbsfähigkeit nicht unbedingt schwäche. Doch auch das Gegenteil scheine nicht zu stimmen, heißt es weiter.
„Die Euro-Schwäche hat zu verbesserten Gewinnrevisionen geführt. Im letzten Monat hat Europa – britische Werte ausgenommen – Gewinnkorrekturen nach oben erlebt, die nur noch von dem kräftigen Aufwertungszyklus in Japan übertroffen wurden. Für europäische Aktien, die in den letzten zehn Jahren ohne Wachstum auskommen mussten, ist das ein willkommener Schub. In einer von geringem Ertragswachstum geprägten Phase wurde der durch die Währungen ausgelöste Impuls daher vom Markt begrüßt. Doch Vorsicht: diese Währungsschwäche sollte nicht als etwas missverstanden werden, was sie nicht ist – ein Aufschwung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, etwas, was der Sprung des MSCI Europe (ohne Großbritannien) um 13,5 Prozent seit Jahresbeginn (per 01.06.2015) andeuten könnte. Für langfristig orientierte Anleger könnte ein passives Investment in den europäischen Markt daher auf wackeligen Füßen stehen, da es zu sehr von der andauernden Schwäche des Euros getragen wird“, so Comgest.
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