Europa in der Dauerkrise?
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Oberursel (BoerseGo.de) – Während US-Aktien seit Sommer letzten Jahres nur den Weg nach oben kennen, ging es mit europäischen Dividendenpapieren stetig bergab. Ein wesentlicher Grund für die gespaltene Entwicklung dürfte die prominente Rolle sein, die institutionelle US-Investoren am europäischen Aktienmarkt spielen. „Es verwundert nicht, wenn diese nach dem x-ten EU-Krisengipfel erst mal Gelder abziehen und zu Hause anlegen“, schreibt Peter E. Huber, Fondsmanager und Gründer von StarCapital, in seinem aktuellen Marktkommentar.
Ein weiterer Punkt sei, dass die amerikanische Fed die Notenpresse stärker am Laufen halte als die Europäische Zentralbank – trotz des 1.000 Milliarden Euro umfassenden LTRO-Programms von Mario Draghi. Es sei möglich, dass die USA wegen der expansiveren Notenbankpolitik eine Rezession vielleicht gerade noch einmal vermeiden können, während Gesamteuropa bereits mitten in einer solchen drin stecke, so Huber.
Europa befindet sich jedoch vor allem in einer politischen Krise, denn den Unternehmen gehe es vergleichsweise gut bis sehr gut, findet der Fondsmanager. Dies sei auch daran erkennbar, dass sich die liquiden Mittel in den Bilanzen in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben. Doch auch wenn es zunächst nicht so aussah, hat sich dem Marktkommentar zufolge auf dem 25. EU-Krisengipfel einiges bewegt. Europa rücke unter dem Druck der Ereignisse enger zusammen und Kompetenzen seien trotz massivem Widerstand einzelner Länder auf europäische Institutionen übertragen worden. So wurden eine europäische Bankenunion unter Aufsicht der EZB beschlossen und die Möglichkeiten des Rettungsschirms ESM drastisch erweitert. „Unsere Prognose, dass wir uns auf direktem Weg in eine Fiskal-, Transfer- und Haftungsunion befinden und Eurobonds nur eine Frage der Zeit sind, wird eindrucksvoll bestätigt. Der Euro wird uns deshalb erhalten bleiben“, so Huber.
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