Europa behauptet sich
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In der letzten Woche konsolidierten die Weltaktienindizes bei äußerst schwachen Umsätzen und gaben mit 0,5% einen Bruchteil der in der Vorwoche aufgelaufenen Gewinne (+2,7%) wieder ab. Zugleich haben die gut performenden Rentenmärkte den direkten Wettkampf mit den Aktienmärkten gewinnen können. Bei den Aktienmärkten verzeichneten Japan (-1,3%) und die USA (-0,6%), insbesondere die Technologiebörse Nasdaq (-1,1%) die stärksten Verluste, während sich Europa mit nahezu unveränderten Kursen wieder einmal behaupten konnte.
Auf europäischer Branchenebene führten die Technologiewerte die Verliererliste mit -1,3% an. Angesichts der schwächeren Konjunkturdaten von der Immobilienseite in den USA sowie den Frühindikatoren in Deutschland (ZEW und ifo) zeigten, sich die Aktienmärkte in recht robuster Verfassung.
Die Aktienmärkte spiegeln derzeit eine Konjunkturabschwächung wider. Die letzten Woche haben gezeigt, dass die Weltwirtschaft ihren zyklischen Höhepunkt über die Korrekturanfälligkeit des US-Wachstumsmotors hinter sich gelassen hat. Wenn sich aber die größte Volkswirtschaft abschwächt, hat dies zwangsläufig auch spürbare Auswirkungen auf andere Regionen, insbesondere Europa. „Die US-amerikanischen Daten fallen aber noch nicht so negativ aus, dass Rezessionsängste aufkommen müssten“, sagt Cominvest-Fondsmanager Klaus Breil. „Die Weltkonjunktur dürfte angesichts der Stärke Chinas und Japans in robuster Verfassung bleiben.“
Insgesamt bleibe der positive Grundton an den Aktienmärkten erhalten, womit ein Vorstoß bis in den Bereich der alten Jahreshochs denkbar sei. „Allerdings fehlen für einen nachhaltigen Ausbruch aus der mehrmonatigen Seitwärtsentwicklung derzeit die Argumente, zumal der Ölpreis angesichts der nahenden Hurrikansaison und der anhaltenden Anspannung bei den Atomgesprächen mit dem Iran immer wieder zum Belastungsfaktor werden kann“, so Breil.
In der laufenden Woche werden vor allem US-Indikatoren im Mittelpunkt des Geschehens an den Rentenmärkten stehen. Von großer Bedeutung wird vor allem das Ausmaß der zu erwartenden konjunkturellen Abschwächung in den USA sein. Insgesamt rechnet Cominvest mit einer moderaten Abkühlung. Am Freitag erwarten wir einen weiteren Stellenaufbau am US-Arbeitsmarkt von etwa 100.000 sowie für den wichtigsten Konjunktur-Frühindikator, den ISM-Index, einen Wert im Rahmen des Vormonats. Die am Tag zuvor veröffentlichten Inflationsdaten - gemessen am für die Fed wichtigen PCE-Deflator - sollten einen gewissen Inflationsdruck widerspiegeln, jedoch im Rahmen der Erwartungen von +2,5% gegenüber Vorjahr im wichtigen Kernindex für die Konsumentenausgaben bleiben. Wir gehen davon aus, dass im Gefolge einer konjunkturellen Abkühlung auch der Inflationsdruck nachlassen wird. Wichtigstes Ereignis in Euroland wird die EZB-Sitzung am Donnerstag sein. Zwar ist hier nicht mit einer Zinserhöhung zu rechnen, jedoch dürfte EZB-Präsident Trichet eine Zinserhöhung Anfang Oktober verbal vorbereiten. Trotz vieler Daten rechnen wir insgesamt nur mit einer verhaltenen Marktreaktion und für das Ende der Woche mit einem Bund-Future leicht unter 118.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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