Kommentar
15:21 Uhr, 14.08.2009

Euroland: Verbraucherpreise im Juli stark gesunken

1. Für den Monat Juli hat Eurostat eine Inflationsrate von -0,7 % yoy gemeldet und damit seine vor 14 Tagen veröffentlichte Schnellschätzung um einen Zehntelprozentpunkt nach unten korrigiert. Im Monatsvergleich sind die Verbraucherpreise etwas stärker als erwartet um 0,7 % gesunken. Dies lässt sich im Wesentlichen auf zweierlei Ursachen zurückführen. Zum einen gehen die Preise im Juli saisonbedingt in einigen Bereichen zurück, jedoch sind diese Preissenkungen in diesem Jahr zum Teil größer ausgefallen als historisch üblich. Zu nennen sind hier in erster Linie Bekleidung und Schuhe mit einem Preisrückgang um 9,8 % mom, der allein den Verbraucherpreisindex um gut 0,6 % gegenüber dem Vormonat nach unten gedrückt hat. Zum anderen sind auch die Preise von Energiegütern um durchschnittlich 1,8 % mom gesunken. Dies dürfte zumindest zum Teil damit zusammenhängen, dass der Ölpreis in der ersten Hälfte des Monats stark rückläufig war und die Verbraucherpreise in vielen Ländern der Eurozone – speziell denen, die Schnellschätzungen veröffentlichen – eher früh im Monat erhoben werden. Insofern dürfte sich der ab Mitte Juli wieder gestiegene Ölpreis in einem umso stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise im August niederschlagen.

2. Während die starken Preisrückgänge im Monatsvergleich weitgehend auf saisonale Einflüsse und volatile Energiepreise zurückgeführt werden können, unterstreicht die auf 1,3 % yoy gesunkene Kernrate die sukzessive nachlassende Dynamik der Preisentwicklung. Trotz mittlerweile beobachtbarer konjunktureller Erholungssignale gehen wir davon aus, dass sich diese Entwicklung noch für einige Zeit fortsetzen wird. In Bezug auf die Gesamtinflationsrate kommen die Auswirkungen mittelfristig wieder ansteigender Energiepreise hinzu. Im Augenblick führen allein die Basiseffekte im Zusammenhang mit den Energiepreisen – d.h. die im Jahresvergleich niedrigeren Preise von Kraftstoffen, Heizöl und Erdgas – zu einer um etwa 1,7 Prozentpunkte niedrigeren Inflationsrate. Diese Basiseffekte werden in den kommenden Monaten sukzessive auslaufen, was mit einer steigenden Inflationsrate einhergehen wird. Aufgrund der anhaltend moderaten Preisentwicklung in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie stehen die Vorzeichen jedoch sehr gut, dass die Gesamtinflationsrate auch mittelfristig unter der Marke von 2,0 % verlaufen wird.

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Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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