Euroland: Inflationsrate im Januar steigt schwächer als erwartet
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1. Mit 2,3 % lag die Jahresrate der Inflation im Januar wie bereits im Vormonat wieder jenseits der 2%-Marke der EZB. Die Schnellschätzung von 2,4 % konnte diesmal nicht bestätigt werden, da Italien und Spanien ihre vorläufigen Inflationsangaben aufgrund einiger methodischer Änderungen stark nach unten revidiert haben. Diese Änderungen folgten der EU-Verordnung aus dem Jahre 2009 zur Erfassung von saisonalen Erzeugnissen wie Fisch, Obst, Gemüse, Bekleidung und Schuhe. Im Monatsvergleich fielen die Preise im Euroland zu Beginn des Jahres 2011 saisonbedingt um 0,7 %, am stärksten für Bekleidung und Schuhe (-13,3 % mom) gefolgt von - nach Preisanstiegen im Dezember - Freizeit und Kultur (-2,1 % mom) sowie Hotels und Restaurants (-0,5 % mom). Diese Entwicklung zu Jahresbeginn ist nicht unüblich. Sie spiegelt die Januar-Preisrückgänge bei Pauschalreisen wider, die das Preisniveau drücken. Die Kerninflationsrate stieg unbedrohlich leicht auf 1,1 % yoy von revidierten 1,0 % yoy im Dezember. Dieses stabil niedrige Niveau der Kernrate signalisiert keine mittelfristigen Inflationsrisiken für das Preisniveau in der Eurozone. Insbesondere nennenswert in diesem Zusammenhag sind die Preise für Industriegüter ohne Energie. Deren rückläufige Entwicklung im Monatsvergleich bzw. deren moderater Anstieg im Jahresvergleich lassen noch keine von der EZB befürchteten Zweitrundeneffekte erkennen.
2. Zu Beginn des Jahres gab es einige Veränderungen in Gewichtungen. Der Länderkorb wurde durch den Beitritt Estlands in die Eurozone entsprechend angepasst. Dabei ging die Gewichtung Deutschlands von 26,2 % auf 25,8 % leicht zurück. Ferner gewannen Waren (58,5 %) aufgrund ihrer jüngsten starken Preisanstiege gegenüber Dienstleistungen (41,4 %) an Gewicht im Warenkorb.
3. Die um 12,0 % gegenüber dem Vorjahr stark gestiegenen Energiepreise machen mit 1,14 Prozentpunkten erneut den größten Anteil des Inflationsanstiegs aus. Auf Energie entfallen rund 10 % der Ausgaben privater Haushalte.
4. Insgesamt besteht die Tendenz zu stärkeren Inflationsgefahren fort. Diese Entwicklung wird einerseits durch einen weiterhin positiven Konjunkturausblick begründet, andererseits durch weiteren Preisdruck bei Importgütern, insbesondere Rohstoffen. Gleichzeitig gibt die seit mehreren Monaten stabil niedrige Kernrate der Inflation noch keine Anzeichen dafür, dass die Inflationsrisiken sich mittel- bis längerfristig verfestigen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 160 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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