Euroland: Euro-Rückgang stützt Aktienmarkt
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In Euroland ist gegenwärtig die Entwicklung des Euro ein zentrales Thema. So haben die Spekulationen um eine Zinserhöhung in den USA, aber auch die geplante Aufweichung des Stabilitätspakts dazu geführt, dass der Euro im Vergleich zur US-Währung von fast 1,35 Dollar auf Kurse unter 1,30 abgerutscht ist.
Nach dem Vorschlag der EU-Finanzminister soll die Überschreitung der 3%- Neuverschuldungsgrenze künftig in bestimmten Fällen für die einzelnen Länder nicht mehr bindend sein. Die geplante Neuregelung hat die Angst vor einem mittelfristig erhöhten Inflationsrisiko entfacht. Nach unserer Einschätzung birgt sie aber eher die Gefahr, dass weitere wichtige Reformen verschleppt werden und somit die zukünftigen Wachstumsperspektiven eingetrübt werden.
Fraglich ist außerdem, wie die EZB auf die Aufweichung des Pakts reagiert. Zuletzt hat sie sich bereits besorgt über die sehr hohe Zuwachsrate der Geldmenge und die deutlich gestiegenen Immobilienpreise in Spanien und Frankreich gezeigt. Gegen eine schnelle Leitzinserhöhung spricht allerdings nach wie vor die Inflationsentwicklung in Euroland. Der schwache Arbeitsmarkt sorgt hier dafür, dass der Konsum schwach und damit das „demand-pull“-Inflationsrisiko niedrig bleiben. Die Auswirkungen steigender Hauspreise und Kredite werden dadurch abgefedert.
Aktienbewertung weiter attraktiv
Die europäischen Aktienmärkte haben im März nach einem etwas holprigen Monatsstart ihren im 2. Halbjahr 2004 begonnenen Aufwärtstrend fortgesetzt. Dabei hat ein zum US-Dollar schwächerer Euro stützend gewirkt. Zudem bleibt die fundamentale Bewertung im aktuell immer noch recht niedrigen Zinsumfeld weiter günstig, obwohl die Gewinnschätzungen sich zuletzt teilweise als etwas zu ambitioniert erwiesen und Anpassungen nach oben nicht mehr stattgefunden haben. Der weiter intakte Aufwärtstrend sollte mittelfristig für noch höhere Kurse sorgen. Ein wieder sinkender Ölpreis würde diese Entwicklung noch unterstützen. Für besonders aussichtsreich halten wir insgesamt weiterhin Telekommunikationswerte.
Mittelfristig moderater Zinsanstieg
Trotz weiter steigender US -Renditen konnten die Renditen in Euroland im März im Monatsvergleich kaum weiter zulegen. Auch auf mittlere Sicht bleibt das Zinsanstiegsrisiko in Euroland gering. Die geringe Wachstums- und Inflationsdynamik in Euroland und vor allem eine Notenbank, die auf absehbare Zeit die Zinsen nicht erhöhen sollte, liefern keinen deutlich negativen Impuls für den Rentenmarkt. Demgemäß sind wir in Euroland wie in den USA gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral positioniert.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 19,7 Mrd. Euro in 196 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 37,7 Mrd. Euro in 326 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (04/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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