Eurokrise im Überblick: Die griechische Tragödie hält an!
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Wochenende, 11./12. Februar:
Griechenland: Regierung billigt das neue Sparpaket. Am Sonntagabend soll nun das Parlament zur entscheidenden Abstimmung über das Sparprogramm zusammenkommen.
Aus Protest gegen das neue Sparprogramm gehen die Streiks in Griechenland auch am Samstag weiter. Öffentliches Leben weitgehend lahmgelegt.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle lehnt weitere Vorleistungen an Griechenland ab. "Wenn in Athen die Weichen jetzt nachhaltig richtig gestellt werden, kann Griechenland mit unserer Unterstützung rechnen - aber nur dann", sagte er dem "Spiegel".
Nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble muss die Einsicht, dass man etwas ändern muss, und zwar dramatisch, bei vielen in Griechenland noch wachsen. "Deswegen reichen uns jetzt die Versprechen von Griechenland nicht mehr. Sie müssen bei einem neuen Programm zunächst erst einmal Teile des alten Programms umsetzen und sparen", sagte er im Interview mit der "Welt am Sonntag".
Griechenland: Regierungschef Papademos in einer TV-Rede an das Volk: "Wir sind nur einen Atemzug vom Ground Zero entfernt. Eine ungeordnete Pleite würde das Mittelmeer-Land in ein desaströses Abenteuer führen. Die Folge wären ein Kollaps des Lebensstandards sowie Engpässe bei Treibstoff und Medikamenten".
Massive Proteste in Portugal gegen das Sparprogramm der Regierung. Mehr als 300.000 Menschen beteiligen sich an Demonstrationen.
Portugal: Armenio Carlos, Chef der landesweit größten Gewerkschaft CGTP, fordert die Regierung auf, die Schulden mit den Gläubigern neu zu verhandeln, anstatt weiter zu sparen.
Athen: Bei einer friedlichen Demonstration von etwa 20.000 Menschen haben einige Randalierer versucht, die Absperrungen vor dem Parlament zu durchbrechen. Die Vermummten warfen Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizei, die wiederum Tränengas und Schlagstöcke einsetzte, um die Randalierer auseinander zu treiben.
Wie das "Wall Street Journal Deutschland" berichtet, hat die Troika der griechischen Regierung vorgeschlagen, das geplante, aber noch nicht freigegebene Rettungspaket um 15 Milliarden Euro aufzustocken, damit das hochverschuldete Land in den nächsten drei Jahren ausreichend finanziert ist.
Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der Unionsfraktion, Christian von Stetten, erwägt, im Bundestag gegen das neue Griechenlandpaket zu stimmen. "Politiker müssen aufpassen, dass sie sich nicht der Insolvenzverschleppung schuldig machen", warnte er im "Handelsblatt"-Gespräch.
Montag, 13. Februar:
Das griechische Parlament hat in den frühen Morgenstunden das Sparpaket gebilligt, das den Weg für die Zahlung von Hilfsgeldern in Höhe von 130 Milliarden Euro an Athen ebnen soll. 199 Abgeordnete stimmten für die beim Volk äußerst unbeliebten Maßnahmen, 74 dagegen. Vor dem Parlament demonstrierten etwa 20.000 Menschen. Es kam zu Ausschreitungen.
Griechenland: Die konservative und die sozialistische Partei haben zusammen 41 Abgeordnete ausgeschlossen, nachdem sie bei der Abstimmung über das Sparpaket mit "Nein" votiert hatten.
Griechenland: Nach den Worten von Unions-Finanzexperte Hans Michelbach ist der Weg für weitere Milliardenhilfen noch nicht frei. Es fehlten weitere Reformpläne für Verwaltung und Wirtschaft, ein Fahrplan für die umfassende Privatisierung des Staatsbesitzes sowie eine Einigung mit den privaten Gläubigern, sagte er laut Reuters.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler fordert Griechenland aus, das neue Sparpaket zügig umzusetzen. "Wir wollen jetzt erst mal abwarten, was nach der Gesetzgebung kommt", sagte er laut Reuters in der ARD.
Schwere Ausschreitungen in Griechenland: Weite Teile des Stadtzentrums von Athen verwüstet.
Griechische Banken könnten zusätzliches Kapital in Höhe von rund 40 Milliarden Euro benötigen, um Verluste aus dem Umschuldungsplan zu decken, wie die Zeitung "ekathimerini" schreibt.
Italien nimmt am Kapitalmarkt über zwei Anleihen mit einer Laufzeit von 4- und 12 Monaten zwölf Milliarden Euro auf. Rendite etwas niedriger als zuletzt. Die Nachfrage schwächte sich im Vergleich zur vorherigen Auktion jedoch etwas ab.
Deutschland platziert 6-monatige Schatzanweisungen im Volumen von 3,01 Milliarden Euro. Rendite bei 0,0761 Prozent (zuletzt: -0,012 Prozent). Auktion 1,5-fach (zuletzt: 1,8-fach) überzeichnet.
Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigt, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel an keinem Versuch beteiligen werde, Griechenland aus der Euro-Zone "herauszuschubsen".
Standard & Poor\'s senkt Bonitätsnote für 15 spanische Banken. Wir erwarten, dass die Profitabilität der Banken mittelfristig unter ihrem historischen Durchschnitt verbleiben wird, was auf hohen Rückstellungen für Kreditausfälle beruht", so S&P.
Griechenland hat sich mit den privaten Gläubigern offenbar geeinigt. Unter der Annahme, dass es keine überraschenden Rückschläge mehr gebe, könnte die Einigung am Mittwoch nach dem Treffen der Euro-Gruppe verkündet werden, berichtet Reuters unter Berufung auf Kreise.
Die EZB hat in der vergangenen Woche nur noch Staatsanleihen im Volumen von 59 Millionen Euro gekauft, nach 124 Millionen Euro in der Woche zuvor.
Dienstag, 14. Februar:
Moody\'s bestätigt das Spitzen-Rating für Frankreich und Österreich, senkt den Ausblick für beide Länder aber auf negativ.
Moody\'s stuft sechs Euroländer ab: Italien, Slowenien, Slowakei, Portugal und Malta um je eine Stufe, Spanien um zwei Stufen. Bis auf Portugal besitzen aber alle genannten Länder immer noch ein gutes bis befriedigendes Rating. Ausblick durchgehend negativ.
Top-Bonität Deutschlands derzeit nicht gefährdet: Moody\'s bestätigt die Spitzen-Ratings von Deutschland und dem EFSF bei einem stabilen Ausblick.
Als Grund für die jüngsten Abstufungen nennt Moody\'s die Schuldenkrise. Es sei unklar, ob und wie die Probleme gelöst werden könnten. Zudem verschlechterten sich vor diesem Hintergrund auch die wirtschaftlichen Aussichten.
Moody\'s warnt davor, dass Großbritannien von der Schuldenkrise in der Eurozone in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Zudem verschlechterten sich auch auf der Insel die wirtschaftlichen Perspektiven, was den geplanten Schuldenabbau infrage stelle.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zweifelt am engen Zeitplan für das zweite Griechenland-Paket. Bis zum letzten Sitzungstag des Parlaments am vergangenen Freitag seien die Voraussetzungen für eine weitere Unterstützung Griechenlands noch nicht gegeben gewesen, sagte er der FTD. Er hoffe, dass in den beiden kommenden Wochen bis zur geplanten Abstimmung alle Bedingungen erfüllt würden.
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU): Bevor das Wachstum in Griechenland mit neuen Investitionen gefördert werden könne, müssten weitere Reformen durchgeführt werden.
Nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist die Eurozone für eine Staatspleite Griechenlands gewappnet. Dennoch werde alles getan, um dies zu vermeiden, sagte er im ZDF.
Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone für möglich, sollten die Reformanstrengungen nicht ausreichen. Bislang sei es auch nicht sicher, ob die IWF-Bedingungen hinsichtlich des Schuldenabbaus erfüllt werden und der Fonds seinen Beitrag zum Hilfspaket leistet.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), fordert ein Wachstums- und Investitionspaket für Griechenland. "Sonst verpuffen die Finanzmittel genauso wie frühere Pakete", sagte er der "Rheinischen Post".
Griechenland: Notenbankkreise erwarten laut "Handelsblatt" nicht mehr, dass sich genügend private Gläubiger am freiwilligen Schuldenschnitt beteiligen werden. Sie gehen deshalb davon aus, dass Griechenland die Anleihebedingungen per Gesetz ändert. So würde eine Verzichtsvereinbarung für alle Anleihebesitzer (auch Kleinanleger und Hedgefonds) verbindlich, sobald 50 Prozent der Anleihegläubiger dafür stimmen.
Spanien und Italien refinanzieren sich zu günstigeren Konditionen am Kapitalmarkt. Spanien sammelt 5,446 Milliarden Euro ein. Italien beschafft sich 6 Milliarden Euro. Auktionen verlaufen problemlos.
Griechenland will die noch fehlenden zusätzlichen Einsparungen von 325 Millionen Euro durch Kürzungen im Haushalt verschiedener Ministerien zusammenbringen, wie die dpa aus griechischen Regierungskreisen erfuhr.
Nach Ansicht der EU-Kommission sind ein Dutzend Volkswirtschaften in der EU auf längere Sicht nicht stabil. Darunter auch Staaten wie Frankreich, Italien und Großbritannien. Belgien, Bulgarien, Zypern, Dänemark, Finnland, Ungarn, Slowenien, Spanien und Schweden ebenfalls.
Bundespräsident Wullf spricht sich gegen eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms aus.
Kreise: Griechenland erwägt massive Einsparungen beim Rüstungsetat um eine Lücke im Sparplan von 325 Millionen Euro zu schließen.
Irischer Finanzminister: Sind auf dem besten Weg, die Neuverschuldung bis 2015 auf 3 Prozent zu senken.
Griechenland: Samaras, der Parteichef der Neuen Demokratischen Partei, hat die notwendige Unterschrift für das Sparpaket noch nicht geleistet.
Griechenland: Samaras, der Parteichef der Neuen Demokratischen Partei, wird nach Angaben der Regierung am Mittwoch die notwendige Verpflichtungserklärung unterschreiben.
Mittwoch, 15. Februar:
Nach den Worten des belgischen Notenbankgoverneurs Luc Coene ist die EZB bereit, die Gewinne aus den Griechenland-Anleihen an die Mitgliedsstaaten weiterzugeben. Die Euroländer könnten dann über die Mittel entscheiden.
Das zweite Hilfspaket für Griechenland in Höhe von 130 Milliarden Euro wird möglicherweise in mehrere Tranchen aufgeteilt. Es gebe Überlegungen, zunächst nur einen Teilbetrag zuzusagen, da die griechischen Parlamentsbeschlüsse noch zu vage seien, erfuhr das "Handelsblatt" aus Notenbankkreisen.
Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, warnt die Regierung, den Bundestag beim Entscheid über das Milliardenpaket für Griechenland unter Druck zu setzen. Derzeit wisse der Bundestag nicht einmal, ob er über Garantien für 30, 130 oder 165 Milliarden Euro entscheide, sagte er dem "Hamburger Abendblatt".
FDP-Finanzexperte Frank Schäffler kündigt im "Hamburger Abendblatt" an, dem Griechenland-Paket nach derzeitigem Stand "sicher nicht" zuzustimmen. Bislang liege noch keine Schuldentragfähigkeitsanalyse der Troika vor. Zudem sei Griechenland überschuldet und im Euro nicht wettbewerbsfähig.
Nach den Worten des FDP-Finanzexperten Frank Schäffler wächst der Unmut darüber, schlechtem Geld gutes hinterherzuwerfen. Die Rettungslogik der vergangenen zwei Jahre sei gescheitert und gefährde mittelbar auch die Finanzkraft Deutschlands, sagte er im "Hamburger Abendblatt".
China signalisiert anhaltendes Interesse an europäischen Staatsanleihen. "Wir würden uns an der Lösung der Euro-Schuldenkrise beteiligen", sagte Notenbankchef Zhou Xiaochuan und wiederholte damit Äußerungen von Staatschef Wen Jiabao.
Griechischen Medienberichten zufolge sind die Parteichefs nun offenbar dazu bereit, ihren Sparwillen auch für die Zeit nach den anstehenden Neuwahlen schriftlich zu versichern. Bestätigt wurde dies bislang nicht.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen: Eine griechische Pleite oder ein Austritt des Landes aus dem Euro hätte unkalkulierbare Folgen für die Stabilität des Finanzsystems.
Die Bankenaufseher BaFin und EBA gehen davon aus, dass sich die europäischen Institute Ende Februar weniger Geld von der EZB holen werden als beim ersten Drei-Jahres-Tender Ende Dezember. Geldmarkthändler rechnen laut einer Reuters-Umfrage mit einem Volumen von rund 500 Milliarden Euro.
Im EU-Parlament mehren sich Forderungen nach mehr Wachstumsinitiativen für Griechenland - statt das Land "kaputtzusparen".
Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, bezweifelt, dass ein Schuldenschnitt für Griechenland ausreichend ist. Selbst in optimistischen Szenarien verbliebe danach immer noch ein Schuldenberg, den Griechenland mit seiner schwachen Wirtschaft schwer dauerhaft tragen könne, sagte er im Deutschlandradio Kultur.
Bundesfinanzminister Schäuble bekräftigt, dass alles getan werde, um Griechenland zu helfen. Es sei aber eine "ganz unerlässliche Bedingung", dass Griechenland die Reformzusagen auch nach der geplanten Parlamentswahl einhält. Man könne kein Geld in "ein Fass ohne Boden" schütten.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sieht den Zeitplan für die Zustimmung des Bundestages zum Griechenland-Hilfspaket noch nicht in Gefahr. Auch nach der Verschiebung der Entscheidung vom heutigen Mittwoch auf kommenden Montag könne der Bundestag am 27. Februar tagen und eine Beschluss fassen, sagte er zu Reuters.
Portugal platziert drei Anleihen mit Laufzeiten zwischen 3- und 12 Monaten im Volumen von 3,0 Milliarden Euro. Nachfrage robust. Rendite niedriger als bei den letzten vergleichbaren Auktionen.
Griechenland will die noch ungeklärten Punkte für das neue Rettungspaket noch heute klären. "Es gibt nur noch wenige Punkte, die bis zum Beginn der Telefonkonferenz der Euro-Gruppe um 17 Uhr vollständig geklärt sein werden", wird Finanzminister Evangelos Venizelos von Reuters zitiert.
Bundesfinanzminister Schäuble kritisiert die griechischen Konservativen für ihre Haltung zum Sparprogramm. Einer der schwierigsten Punkte in den aktuellen Verhandlungen mit Athen sei, dass vor allem die Nea Dimokratia bisher nicht klar genug verspreche, auch im Fall eines Wahlsiegs im April die Sparbeschlüsse unangetastet zu lassen, sagte er im Südwestrundfunk (SWR).
Reuters: Finnland erhält von den vier größten griechischen Banken Sicherheiten in Form von Barmitteln und hochwertigen Vermögenswerten in Höhe von 880 Millionen Euro als Bedingung für eine Teilnahme des Landes am Rettungspaket.
Der Chef der griechischen Konservativen, Antonis Samaras, hat sich nach Angaben seiner Partei schriftlich zur Umsetzung des neuen Sparpakets verpflichtet, wie Reuters berichtet. Ein entsprechender Brief sei an die EU und den IWF geschickt worden, heißt es.
Laut Reuters haben Deutschland, die Niederlande und Finnland vorgeschlagen, das Hilfspaket für Griechenland bis nach den Parlamentswahlen im April zu verschieben. Grund sei das wachsende Misstrauen über den Reformwillen. Die am 20. März fälligen 14,5 Milliarden Euro könnten dann mit dem Rest des ersten Kreditprogramms beglichen werden.
Nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker wollen die Euro-Staaten am kommenden Montag über das neue Rettungspaket für Griechenland entscheiden.
Griechenland: Einige Länder der Euro-Zone schlagen einen Überbrückungskredit vor, um die am 20. März fälligen Schulden in Höhe von 14,5 Milliarden Euro abzudecken.
In der griechischen Bevölkerung wächst der Unmut über immer neue Forderungen aus Berlin. Laut Reuters haben Demonstranten bereits deutsche Fahnen verbrannt. Zudem sei in Zeitungen eine Fotomontage von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Nazi-Uniform veröffentlicht worden.
Donnerstag, 16. Februar:
Griechenland: Details des Schuldenschnitts für private Gläubiger weiterhin unklar. Eine grundsätzliche Einigung soll es aber geben.
Kreise: Bundesregierung sieht in Bezug auf weitere Griechenland-Hilfen noch offene Punkte, etwa die Frage, wie die Umsetzung des Programms überwacht und wie durch die Einrichtung eines Treuhandkontos der Vorrang für die Schuldenbegleichung sichergestellt werden kann.
EZB-Ratsmitglied Erkki Liikanen warnt vor negativen Folgen einer zu großen Geldversorgung. "Wir müssen aufpassen, dass die üppige Liquiditätsversorgung von heute nicht in der Zukunft zu Problemen führt", sagte er in einem Interview mit der FTD.
Moody\'s droht 17 internationalen Großanken mit einer Herabstufung. Grund seien die erschwerten Finanzierungsbedingungen, die stärkere Regulierung und das schwierige Marktumfeld. In Europa werden unter anderem die Deutsche Bank, Barclays, HSBC, RBS, BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale überprüft, in den USA die Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley.
Die EZB will auf Gewinne bei Griechenland-Anleihen verzichten. "Wir haben uns geeinigt, keinen Gewinn aufgrund von Transaktionen mit Griechenland zu machen", sagte EZB-Ratsmitglied Luc Coene übereinstimmenden Presseberichten zufolge.
Niederländischer Finanzminister De Jager: Griechenland muss die neuen Sparmaßnahmen erst implementieren, bevor ein neues Hilfspaket beschlossen wird. Vertrauen in die griechische Regierung ist auf dem niedrigsten Punkt angelangt.
Spanien stockt drei- bis fünfjährige Anleihen auf und erlöst insgesamt 4,07 Milliarden Euro. Maximalziel von 4,0 Milliarden Euro erreicht.
Griechische Regierung äußert erneut die Hoffnung, dass das zweite Hilfspaket am kommenden Montag beschlossen wird.
Frankreich begibt Anleihen im Gesamtvolumen von 8,45 Milliarden Euro. Ziel von 7,0 bis 8,5 Milliarden Euro damit erreicht.
Griechenland will strengere Haushaltsüberwachung durch EU akzeptieren. Griechische Regierung: Einrichtung eines Treuhandkontos ist eine technische Frage. Griechisches Finanzministerium: Es bestehen keine Sorgen wegen einer möglichen Verzögerung des zweiten Hilfspakets.
Bundestagsabgeordneter: CDU-Fraktion wird Zustimmung zu einem zweiten Griechenland-Hilfspaket überdenken. Griechische Kritik könnte Einfluss auf Abstimmung haben.
Griechische Partei Laos: Werden uns nicht zu Sparbeschlüssen des Parlaments bekennen.
Griechenland hat offenbar einen Weg gefunden, wie die Finanzlücke von 325 Millionen Euro im laufenden Jahr geschlossen werden kann. 100 Millionen Euro sollen beim Verteidigungsministerium eingespart werden, 90 Millionen Euro durch schnellere Lohnkürzungen im Öffentlichen Dienst, berichtet Reuters unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. Der verbleibende Betrag entstehe über Ausgabenkürzungen in anderen Ressorts.
Griechenland: Die Idee eines Überbrückungskredites bis nach den für April geplanten Wahlen ist vom Tisch, wie Reuters unter Berufung auf deutsche Koalitionskreise berichtet.
Die EZB bereitet sich offenbar darauf vor, dass der Schuldenschnitt in Griechenland am Montag von den Euro-Finanzministern grünes Licht erhält. Im Vorfeld des Treffens sollen die Hellas-Bonds in neue Anleihen getauscht werden, berichtet Reuters unter Berufung auf Kreise. Diese seien aufgrund des Ausgabedatums dann nicht vom Schuldenschnitt betroffen.
Freitag, 17. Februar:
Bundesfinanzminister Schäuble will schon 2014 und damit zwei Jahre früher als geplant einen ausgeglichenen Haushalt erreichen, wie der "Spiegel" berichtet. Um dieses Ziel zu erreichen sei ein Sparpaket im Volumen von 10 Milliarden Euro vorgesehen.
Nach einem Bericht der "SZ" beschäftigt sich Bundesfinanzminister Schäuble zunehmend mit dem Gedanken, ob sich die griechische Regierung nicht "offiziell für zahlungsunfähig erklären sollte". Er habe kaum noch Hoffnung, dass die Griechen die vereinbarten Sparmaßnahmen umsetzen werden. Zudem gehe er davon aus, dass eine Staatspleite an den Finanzmärkten bereits eingepreist sei.
Uneinigkeit zwischen Merkel und Schäuble bei der Griechenland-Rettung. Während die Kanzlerin auf dem Rettungsplan beharrt, hält der Finanzminister eine Pleite kaum noch für vermeidbar, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Kreise: Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat sich gegen einen möglichen Tausch von Griechenland-Anleihen ausgesprochen, die im Besitz der EZB sind.
CSU-Chef Horst Seehofer kündigt im "Spiegel" ein Veto seiner Partei im Bundestag gegen das geplante zweite Rettungspaket für Griechenland an, sollte Athen keine konkreten Reformschritte ergreifen.
Laut "Bild"-Zeitung sehen immer mehr deutsche Politiker für Griechenland keine Zukunft mehr im Euro. Politiker aus dem Regierungslager von Union und FDP halten den Verantwortlichen in Athen Unfähigkeit vor.
Das Volumen der faulen Kredite in den Büchern der spanischen Banken ist im Dezember um 1,5 Milliarden Euro auf 135,7 Milliarden Euro gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 1994. Das entspricht einem Anteil von 7,61 Prozent am gesamten Kreditportfolio.
Wie "Spiegel Online" berichtet, stellt sich die Mehrheit der Euro-Finanzminister auf ein Scheitern der Griechenland-Rettung und damit auf eine Staatspleite ein. Eine Telefonkonferenz der Minister am vergangenen Mittwoch habe "große Zerwürfnisse offenbart", heißt es.
Die Bundesregierung hat einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zurückgewiesen, wonach es bei der Griechenland-Rettung einen Dissens zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble gebe. Beide ziehen an einem Strang ziehen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert betonte.
Niederländischer Finanzminister Jager: Wir wollen keinen ungeordneten Bankrott Griechenlands, auch keinen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Wenn ein Gesamtpaket für Griechenland nicht funktioniert, müssen wir uns Alternativen anschauen.
Nach Informationen von Reuters sehen Insider die Chance, dass sich die nationalen Notenbanken - anders als die EZB - an einem Schuldenschnitt Griechenlands beteiligen, bei 50 Prozent. Die Notenbanken der Eurozone halten griechische Anleihen im Volumen von rund 20 Milliarden Euro.
Marktgerücht: Eine große Ratingagentur wird Griechenland auf Default stufen.
Zur Vermeidung von möglichen Verlusten hat die EZB ihre griechischen Anleihen in neue Papiere getauscht. Der Tausch sei vollzogen, heißt es in Notenbankkreisen.
Nach Informationen von Bloomberg haben die nationalen Notenbanken nicht am Anleihetausch der EZB teilgenommen. Sie könnten daher von einem griechischen Schuldenschnitt betroffen werden.
Nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker ist das Ziel, die griechische Verschuldung bis 2020 auf 120 Prozent des BIP zu senken, noch weit entfernt. Es stehe noch viel Arbeit an, bis der Schuldenstand ein erträgliches Niveau erreiche, sagte er laut Reuters.
Laut Reuters hat die italienische Polizei in der Schweiz gefälschte US-Anleihen über 6 Billionen US-Dollar beschlagnahmt. Das ist mehr als ein Drittel der gesamten ausstehenden US-Bonds.
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