Euro verliert weiter an Wert gegenüber US-Dollar

Der Euro hat am Dienstag seine Kursverluste fortgesetzt und fiel am Morgen auf 1,0885 US-Dollar, den tiefsten Stand seit Anfang August. Bereits am Vorabend notierte der Euro knapp über 1,09 Dollar.

Seit Monatsbeginn hat er über zwei Prozent an Wert verloren. Eine wesentliche Ursache für den Rückgang ist die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen im Euro-Währungsraum. Der Markt rechnet fest damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erneut senken wird, insbesondere den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent.

Für die restlichen Zinsentscheidungen der EZB in diesem Jahr sind ebenfalls Senkungen erwartet. "Am Schritt im Oktober und Dezember gibt es im Markt keine Zweifel mehr", sagt eine Devisenexpertin der Commerzbank. Sollten die Wirtschaftsdaten im Euroraum enttäuschen, könnten weitere Zinssenkungen erwartet werden.

Ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in Frankreich konnte dem Markt keine signifikanten Impulse geben. Die harmonisierte Inflationsrate fiel im September auf 1,4 Prozent, den niedrigsten Stand seit über drei Jahren.

Im weiteren Verlauf könnten Stimmungsdaten aus der Eurozone und den USA den Devisenmarkt beeinflussen, darunter die Konjunkturerwartungen des ZEW für Deutschland und ein Stimmungsindikator für die US-Industrie.