Kommentar
12:01 Uhr, 20.04.2011

Euro STOXX 50 – und jährlich grüßt das Murmeltier?

Noch zu Jahresbeginn sah es so aus, als könnte 2011 ein Jahr der Vorjahresverlierer werden. Die 2010 unter die Räder gekommenen Versorgertitel RWE und E.ON blühten ebenso auf wie Finanzwerte in Form einer Allianz oder Deutschen Bank. Schon war von einer Branchenrotation die Rede. Einen weiteren Kandidaten für eine mögliche Aufholbewegung gab es ebenfalls, man musste gar nicht so intensiv danach suchen, den Euro STOXX 50. Im vergangenen Jahr dem haussierenden DAX in der Kursvariante noch rund 20 Prozent hinterhergelaufen, musste es ja irgendwann auch einmal eine Gegenbewegung geben. Die kam auch prompt und führte den Eurolandindex mit rund fünf Prozent in Front. Doch nachdem das erste Quartal nun bereits Geschichte ist, haben sich die Verhältnisse wieder ziemlich angeglichen und auch der Euro STOXX 50 ist seine Führung wieder weitgehend los. Schließlich sind Probleme wie die Euroschuldenkrise ja nicht gelöst, sondern nur verschoben und mit der Senkung des Ausblicks für die USA durch die Ratingagentur S&P kam gerade wieder der Problemfall schlechthin auf den Radar der Anleger. In Europa musste zuletzt auch noch Portugal unter den Rettungsschirm schlüpfen und mit Spanien wartet bereits der nächste Pleitekandidat, auch wenn viele davon noch gar nichts wissen wollen und in „Heile-heile-Gänsje"-Manier die Augen vor der Realität verschließen. Wie sich erst der Fall eines solchen europäischen Dickschiffs auf die Aktienmärkte auswirken wird, kann man sich durchaus vorstellen. Von neuen Allzeithochs redet dann sicher so schnell keiner mehr, auch wenn am DAX zumindest im vergangenen Jahr scheinbar alles Negative abzuprallen schien.

Anleger die trotz aller Probleme auch weiterhin an Europa glauben und dabei auch noch eine akzeptable Rendite erzielen möchten, könnten sich statt einem einfachen Direktinvestment auf den Euro STOXX 50 auch eine entsprechende Struktur darauf ins Depot legen. Allerdings muss dabei auf die Dividende verzichtet werden. Ein Reverse-Convertible-Bond (RCB) könnte ebenso wie ein Discounter ein Ansatzpunkt sein, speziell wenn wieder etwas volatilere Zeiten anbrechen sollten. Macquarie Oppenheim bietet ganz aktuell mit Zeichnungsende am 29. April eine weitere Ausgabe seiner Indexanleihe Plus auf die Euroland-Benchmark zur Zeichnung an. Das Papier verfügt über eine Laufzeit von einem Jahr und zahlt dem Investor bei Fälligkeit in jedem Fall einen Kupon in Höhe von fünf Prozent p.a. aus. Allerdings ist die Rückerstattung des Nennbetrags an die Wertentwicklung des Euro STOXX 50 geknüpft. Zum Schutz wurde bei dieser Protect-Variante eine zusätzliche Barriere eingezogen, die indikativ bei 58 Prozent des Indexstands bei Emission liegt. Sollte diese Marke während der gesamten Laufzeit zu keinem Zeitpunkt erreicht oder unterschritten werden, ist die Nominaltilgung gesichert. Kommt es jedoch zu einem Schwellenereignis, hängt alles vom Stand des Index bei Fälligkeit ab. Kann dieser wieder das verlorene Terrain vollständig wettmachen, führt auch dies zur Rückzahlung des gesamten Nennwertes. Ansonsten wird entsprechend der tatsächlichen Basiswertentwicklung über einen Barausgleich getilgt.

5,00 % p.a. Indexanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ2BAD

Laufzeit:

27.04.2012

Preis: (in Zeichnung bis 29.04.2011)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 0,5 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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