Kommentar
09:49 Uhr, 11.05.2009

Euro legt deutlich zu - Wirtschaftsdaten insgesamt ermutigend!

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Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3630, nachdem in Fernost Höchstkurse bei 1.3667 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.15, während EUR-CHF bei 1.5075 oszilliert. EUR-GBP konnte sich weiter befestigen und beginnt den europäischen Morgen bei 0.8970.

Die deutsche Industrieproduktion setzte per März am Freitag positive Akzente. Im Monatsvergleich ergab sich ein unverändertes Ergebnis nach einer Folge von sechs Monaten mit kontinuierlichen Rückgängen. Analysten hatten ein Ergebnis von -1,5% unterstellt. Das Vormonatsergebnis wurde von -2,9% auf -3,4% revidiert und nivelliert die Freude ein Stück weit. Im Jahresvergleich stellte sich damit ein Rückgang um -20,3% nach zuvor -21,0% ein.

Der beigefügte Chart liefert ermutigende Signale, die derzeit Ausdruck einer Stabilisierung auf diesem fraglos sehr mäßigem Niveau sind.

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Die zuletzt positiv überraschende Entwicklung im Bereich der deutschen Aufträge als auch der stabilisierte ökonomische Hintergrund aus China und Lateinamerika sind geeignet, die Themen Fortsetzung der Stabilisierung oder auch potentielle Trendwende zu diskutieren.

Der US-Arbeitsmarktbericht per April lieferte nur auf ersten Blick bessere Ergebnisse als erwartet. Die Arbeitslosenquote per April stellte sich erwartungsgemäß auf 8,9% nach zuvor 8,5%. Die für den ergleich mit Europa aussagefähigere Quote U-6 (BLS Table 12) legte von 15,6% auf 15,8% zu (April 2008 8,9%).

Die Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors sank um 539.000 Jobs. Erwartet war ein Abbau der Arbeitsplätze um 590.000. Ergo war das aktuelle Ergebnis um 51.000 Jobs besser als prognostiziert. So weit, so gut!

Der Vormonatswert wurde von -663.000 auf -699.000 revidiert. Per Februar wurde der Arbeitsplatzabbau von -651.000 auf -681.000 revidiert. Entsprechend kam es hier also zu erhöhten Jobverlusten in der Größenordnung von 66.000 Arbeitsverhältnissen.

In der Gesamtbetrachtung war das aggregierte Ergebnis damit sogar etwas schlechter als erwartet. Vor diesem Hintergrund wird die Reaktion des Devisenmarkts verständlicher.

Der Blick auf den Chart impliziert, daß die Abwärtsdynamik am US-Arbeitsmarkt gezähmt ist. Eine verbesserte Arbeitsmarktlage ist jedoch nicht ansatzweise erkennbar.

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Wir haben uns in der Vergangenheit häufig kritisch zu der Datenqualität des USArbeitsmarktberichts geäußert. Diese Kritik ist unverändert gültig. Dabei beziehen wir uns auf das "CES Net Birth/Death Model", das im Gegensatz zu dem US-Arbeitsmarktbericht nicht saisonal bereinigt ist. 226.000 Jobs wurden hier angeblich kreiert. Die Baubranche (+38.000), Spiel und Spaß (+76.000) als auch der Finanzsektor (+1.000) gehörten zu den Gewinnerbranchen. Nun gut. Wir nehmen diese Daten zur Kenntnis.

Die Lagerbestände im Großhandel verzeichneten per März einen signifikanten Rückgang um 1,6%. Analysten erwarteten ein Minus in Höhe von 1%. Der Vormonatswert wurde von -1,5% auf -1,7% revidiert. Damit ergab sich seit August 2008 in diesem Sektor der siebts Rückgang in Folge. Mithin setzt sich der Abbau der Lagerbestände in nachhaltiger Form fort.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3300 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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