Euro konsolidiert nach dem deutlichen Anstieg zuvor!
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Der Euro eröffnet heute (07.25 Uhr) bei 1.3605, nachdem gestern im europäischen Geschäft der Widerstand bei 1.3665 - 70 wie im asiatischen Handel zuvor nicht zu überwinden war. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.30, während EURCHF bei 1.5070 oszilliert. EUR-GBP beginnt den europäischen Morgen bei 0.8995.
Die globale Stimmungslage hellt sich auf. Dabei spielt die Erwartungskomponente eine maßgebliche Rolle. Aber auch die Bewertung der aktuellen Lage zeigt eine positive Grundtendenz ausgehend von Tiefstwerten per 4. Quartal 2009. Die globalen Anstrengungen der Regierungen und Zentralbanken beginnen Früchte zu tragen. In dem Zuge drängt sich vor dem Hintergrund der historisch einmalig großen Interventionen die Frage auf, ob ein Scheitern der Wiederbelebung der Konjunktur und des Finanzsystems überhaupt eine ernst zu nehmende Option darstellt.
Heute stehen US-Daten im Mittelpunkt des Interesses:
Der Datenreigen beginnt mit der Veröffentlichung der US-Handelsbilanz per März. Im Zuge der Rezession ergab sich in den USA eine Welle der Sparsamkeit. Die Sparquote ist mittlerweile im Dunstkreis von circa 5% angelangt. Diese Frugalität hinterläßt in der Handelsbilanz Spuren. Ebenso wirkt sich der Rückgang der Energiepreise unterstützend auf eine Rückführung der Defizite aus. Losgelöst von diesen beiden Einflussgrößen bleibt es bei einer strukturellen Schwäche, da unverändert der Produktionskapitalstock in den USA nicht notwendig gepflegt wurde und gepflegt wird. Damit bleibt es bei wesentlichen strukturellen Schwächen, die die Defizitlage grundsätzlich bedingen. Dennoch ist der Blick auf den Verlauf der Defizite grundsätzlich ermutigend. Im Berichtsmonat März wird eine Zunahme von zuletzt überraschend -25,97 Mrd. USD auf -29,00 Mrd. USD prognostiziert.
Was bei der Handelsbilanz in der Tendenz als ermutigend gelten kann, gilt nicht für die Entwicklung des Budgetdefizits in den USA. Hier ist die Ausweitung massiv und historisch einmalig.
Das "Federal Budget" als Teilmenge des öffentlichen Gesamthaushalts soll per April, einem wesentlichen Steuerzahlungsmonat, mit einem Defizit in Höhe von -20 Mrd. USD aufwarten. Im Vorjahr wurde im April noch ein Überschuß in Höhe von +159,28 Mrd. vereinnahmt.
Diese Teilmenge des öffentlichen Haushalts lieferte per März 2009, also nach sechs Monaten des neuen Fiskaljahres in den USA, ein Gesamtdefizit in Höhe von 957 Mrd. USD oder von 6,8% des BIP. Die Gesamtdefizitlage der öffentlichen Haushalte (Public Debt) hat im laufenden Jahr das Potential sich in Richtung 15% des US-BIP zu beschleunigen.
An dieser Stelle freuen wir uns in Europa über die bisherige "erfolgreiche" Stabilitätspolitik im Vergleich zu den USA und können damit dann auch gleich viel besser mit der neuesten Steuerschätzung in Deutschland umgehen.
Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" soll in der Berichtswoche von zuvor -43 auf -42 Punkte zugelegt haben.
Der beigefügte Chart läßt zwei Feststellungen zu. Der Indexstand muß unverändert als sehr kritisch definiert werden. Gleichzeitig ergeben sich begründete Hoffnungswerte auf ein Stabilisierung und dann folgende milde Trendwende.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3300 -30 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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