EU-Kommission will Schattenbanken an die Leine legen
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Brüssel (BoerseGo.de) – Die EU-Kommission will sogenannte Schattenbanken, also beispielsweise Hedgefonds, Geldmarktfonds, Investmentfonds und Versicherungsunternehmen, strenger kontrollieren. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier kündigte dazu am Montag in Brüssel bis Anfang 2013 einen Gesetzesvorschlag an.
Schattenbanken erfüllen bankähnliche Aufgaben, unterliegen aber fast keiner Kontrolle. Aus diesem Grund haben zahlreiche Banken nicht erst seit der Finanzkrise Teile ihrer Geschäfte in Schattenbanken ausgelagert. Nach Ansicht der EU-Kommission stellen diese unkontrollierten Geschäfte aber eine Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems dar. "Es darf keinen Finanzakteur mehr geben, der keiner Kontrolle unterliegt“, fordert Barnier nun. Der EU-Kommissar erwägt deshalb, Banken künftig Grenzen für die Auslagerung von Geschäften in Schattenbanken zu setzen, die Rechte der Aufsichtsbehörden zu stärken und neue, speziell auf Schattenbanken ausgelegte Regeln zu erlassen. Damit sollen auch Beschlüsse der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in EU-Recht umgesetzt werden.
Auch die deutschen Banken unterstützen das Vorhaben der EU-Kommission. "Es ist richtig, dass die EU-Kommission mit dem heute veröffentlichten Grünbuch die Konsultation zur Regulierung des Schattenbankensystems startet“ erklärte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Dabei sollten auch die von Land zu Land variierenden Regulierungsmaßnahmen einander angeglichen werden, fordert Kemmer. „Deutschland und die EU sind insbesondere bei der Frage, inwieweit die Risiken des Schattenbankensektors durch eine Regulierung des Bankensektors zu begrenzen seien, bereits weit voran geschritten. Daher wird es nun wichtig, auf G20-Ebene die Unterschiede in den nationalen Vorschriften zum Schattenbankensektor zu erfassen und auf die Regulierung global anzugleichen."
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